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Die Hauptgalerie in Berlin zeigt Arbeiten des 1976 in Litauen geborenen Künstlers Kestutis Svirnelis. Der Künstler der sowohl in Vilnius an der Kunstakademie als auch bei Prof. Pokorny, Micha Ullmann und Christian Jankowski studiert hat, wird bildhauerische Arbeiten und Videos zeigen.

Inhaltlich ist der Hauptantrieb der aktuellen Arbeit von Kestutis Svirnelis von den Umbrüchen und radikalen politischen Veränderungen in seinem Heimatland Litauen geprägt das für Svirnelis allerdings nur eine gezoomte Version der kompletten Welt darstellt und dessen Probleme beispielhaft aber immer übertragbar sind. Um seine zentralen Aussagen treffen zu können nutzt er einfachste Mittel um "nicht ohne Humor" eine maximale Wirkung zu erzielen. Das Dollar Motiv taucht dabei immer wieder auf, so etwa in der Reihe "Hauslabor" bei der Svirnelis gewöhnliche Haushaltsgeräte zur Grundlage der Gestaltung macht. In "Dollar" wird durch die Vibration eine Rasierapparates das Banknotenbild unscharf und George Washington mutiert unweigerlich zum Monster. Wichtiges Arbeitsmittel in der Ausstellung ist der gewöhnliche Hausstaubsauger oder bei technisch anspruchsvolleren Skulpturen der hoch entwickelte Industriestaubsauger.

Allerdings werden bei Svirnelis die Maschinen ihrem eigentlichen Zweck, den Dreck der Welt zu beseitigen, entledigt. Svrnelis nutzt den Staubsauger als pustendes Kraftwerk das aus ordinären Bauplanen und Einkaufstüten staatliche Skulpturen wachsen läst. Die gerade gefundene Bananenkiste wird mit Hilfe des Eco 1100 zur Trägerkonstruktion des deckenhohen Victoryzeichens aus recycelten Plastiktüten. Ein Schelm wer da böses denkt und der Siegespose des Victoryzeichens ähnliche fragile Substanz unterstellen will.

Im Videobereich der Galerie werden Arbeiten des 1972 in Panevezys Litauen geborenen Andrius Kviliunas zu sehen sein. Wir zeigen exemplarisch Videoarbeiten aus den Jahren 1999 bis 2009 . Wir sind überzeugt das Kvilunas eine der ganz großen Entdeckungen der letzten Jahre ist. Der als Maler in der Kunstakademie in Vilnius ausgebildete Künstler arbeitet seit mehr als 10 Jahren weitgehend isoliert an seinen eigentümlichen und sehr persönlichen Filmen. Seine Arbeiten sind poetisch, emotional und sie sind so intim das sie fast schon die Grenzen des erträglichen überschreiten. Mit der Ausstellung in der Galerie Schuster ist der Künstler erstmalig in de Lage international reflektiert zu werden. Wir sind davon überzeugt dass die Ausstellung die Tür zu einer internationalen Karriere öffnen wird.

Der neue Ausstellungsbereich im Basement wird mit vier Installationen der Künstlergruppe J.A.K eröffnet. Mit dieser Galerieerweiterung hat die Galerie Schuster nunmehr etwa 1100 qm Ausstellungsfläche in der Heidestrasse. Die zentrale Arbeit der Basementausstellung wird eine Nachbildung des Bosporus sein. Im eigens für die Ausstellung konstruierten Wasserbecken das in der Form dem Bosporus nachgebildet sein wird, werden durch elektrische Impulse in bestimmtem Rhythmus Blitze erzeugt. Eine weitere zentrale Arbeit besteht aus vier Betonskulpturen die einen in Istanbul vorgefundenen Kunststraßenbelag imitieren der im türkischen Original gegossen ist um bei Demonstrationen das herausnehmen von Pflastersteinen zu verhindern. Der Raum wird mit dokumentarischen Demonstrationsphotos aus Istanbul ergänzt. Die Gruppe J.A.K besteht aus Jang-young Jung aus Korea, Andreas Geisselhardt aus Stuttgart und Kestutis Svirnelis der ja auch auch als Solokünstler den Hauptraum bespielt. Die Gruppe arbeitet seit 2006 zusammen und hat als Gruppe momentan das Förderstipendium des Künstlerhauses Stuttgart inne. Die Gruppe war unter anderem beim New York Film Festival und ganz aktuell in der Galerie Liz Hämmerle vertreten. Zusammen mit der Projektgruppe "local to local" arbeitete das Künstlerkollektiv 2008 in Bozen zur Manifesta und 2009 zeitgleich zur Ausstellung in Berlin im Büyüada Ressort in Istanbul anlässlich der Istanbul Biennale.

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