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Der Internationale Violin-Wettbewerb Hannover der Stiftung Niedersachsen bezieht so viele Schülerinnen und Schüler ein wie nie zuvor: rund 2000 Kinder und Jugendliche von 40 niedersächsischen Schulen nehmen an dem landesweiten Musikvermittlungsprogramm des Violin-Wettbewerbs ›Zu Gast im Klassenzimmer‹ teil. Das exemplarische Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Kultusministerium durchgeführt wird, richtet sich an allgemeinbildende Schulen aller Schulformen ab der 3. Klasse und Musikschulen und ist Beispiel dafür, dass Breitenbildung und Spitzenförderung kein Widerspruch sind, sondern vielmehr einander bedingen.

›Es gehört zu dem besonderen Vermittlungskonzept, dass junge Experten, Studentinnen und Studenten der Musikpädagogik sowie junge professionelle Geigerinnen und Geiger mit den Schülerinnen und Schülern arbeiten. Diese unmittelbare Begegnung ist für die Künstler ebenso wie für die Schüler von großem Wert: Direkte Erlebnisse sind für die emotionale Annäherung an Musik ausschlaggebend, sie sind ein wesentliches Fundament und Voraussetzung für eine tiefer gehende Auseinandersetzung mit jeder Art von Musik‹, erläutert die Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann. ›Das pädagogisch kulturelle Konzept dieses Programms ermöglicht unseren Schulen Vielfalt und stärkt ihre Professionalität.‹

Insgesamt nehmen 21 Grundschulen, 15 Gymnasien, zwei Musikschulen und jeweils eine Haupt- und eine Förderschule aus Aerzen, Bad Pyrmont, Bückeburg, Burgdorf, Celle, Coppenbrügge, Delmenhorst, Egestorf, Eicklingen, Garbsen, Gehrden, Göttingen, Goslar, Gronau, Hagenburg, Hambühren, Hannover, Hildesheim, Ilsede, Lehrte, Lüneburg, Neustadt, Oldenburg, Osnabrück, Syke, Walsrode, Wildeshausen und Wunstorf am Schulprogramm des Violin-Wettbewerbs teil. Joachim Werren, Generalsekretär der Stiftung Niedersachsen, ist begeistert von der großen Resonanz der Schulen: ›Derart in die Fläche und Breite getragen und mit den vielseitigen Vermittlungsansätzen kann ›Zu Gast im Klassenzimmer‹ bundesweit Modellcharakter haben.‹

Das Programm gliedert sich in drei Abschnitte: Zunächst erarbeiten Studierende der Schulmusik in Seminaren an den beteiligten Hochschulen in Hannover, Hildesheim und Osnabrück spezifische Unterrichtseinheiten zur Musikvermittlung. Dieser Programmabschnitt bezieht durch die anschließende Anwendung im Klassenzimmer die praktische Lehrerausbildung mit ein. Denn kurz vor dem Violin-Wettbewerb besuchen die Studierenden der Schulmusik gemeinsam mit professionellen Violinisten im zweiten Programmabschnitt die Schulklassen vor Ort. Im Klassenzimmer erhalten die Schüler aus erster Hand durch Interviews und Darbietung einzelner Stücke Einblicke in die harte und lohnende Arbeit junger Hochleistungsmusiker und in deren ›normalen‹ Alltag. Im Gegenzug haben die Schülerinnen und Schüler im dritten Projektabschnitt die Möglichkeit, Wettbewerbsteilnehmer aus aller Welt live im Konzertsaal zu erleben – entweder beim Wettbewerb selbst in Hannover oder in acht weiteren Orten: Bei der landesweiten Konzertreihe ›Zu Gast in Niedersachsen‹ konzertieren Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Violin- Wettbewerbs am 7. Oktober in Cuxhaven, Emden, Friesoythe, Göttingen, Neuenkirchen, Osnabrück, Verden und Wolfenbüttel. Für jüngere Schüler bietet die Stiftung Niedersachsen parallel zu den Konzertbesuchen Workshops in der Hochschule für Musik und Theater Hannover an.
Bei ›Zu Gast im Klassenzimmer‹ kann somit klassische Musik in einem spannenden Wettbewerb hautnah miterlebt werden und erhält durch den persönlichen Kontakt zu den Musikern ein ›Gesicht‹.

Die Stiftung Niedersachsen führt das Projekt ›Zu Gast im Klassenzimmer‹ in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Kultusministerium, dem Landesverband niedersächsischer Musikschulen e. V. und der Hochschule für Musik und Theater Hannover bereits zum dritten Mal durch. Darüber hinaus sind die Universitäten Osnabrück und Hildesheim maßgeblich beteiligt.