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Mit dem Thema Diskriminierung in der Medienberichterstattung setzen sich im diesjährigen Jahrbuch des Deutschen Presserats zwei Experten auseinander: Jost Springensguth, langjähriger Chefredakteur der Kölnischen Rundschau, sowie Prof. Georg Ruhrmann, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Jena.

Springensguth geht in seinem Beitrag auf die Gratwanderung der Redaktionen zwischen den presseethischen Anforderungen einerseits und dem Leserinteresse andererseits ein. Zu den Erfahrungen mit den Reaktionen von Lesern gehöre das häufig entgegengebrachte Unverständnis darüber, dass ein Bezug auf die Herkunft eines Täters entfalle oder eine Anonymisierung in Einzelfällen leichterer Kriminalität stattfinde. Ruhrmann beleuchtet das Thema Diskriminierung aus empirischer/wissenschaftlicher Sicht und stellt u. a. die Frage nach der Wirkung der Berichterstattung über Migranten auf das deutsche Publikum.

Das Jahrbuch des Deutschen Presserats enthält zudem eine CD-ROM mit der gesamten Spruchpraxis der Jahre 1985 bis 2008. Alle Beschwerden in diesem Zeitraum sind über eine Volltext-Suchmaske recherchierbar. Eine repräsentative Auswahl von wichtigen Entscheidungen aus dem vergangenen Jahr wird in dem Jahrbuch ebenso dokumentiert wie ein Bericht zum Redaktionsdatenschutz, der Pressekodex, Angaben über die Mitglieder, Statistiken und eine Chronik.