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Das Generalkonsulat in Hamburg hat einen Frühstart in Helsinkis Jahr als World Design Capital 2012 unternommen. Bereits am 6. Dezember haben wir im Rahmen unseres Empfangs zum Nationalfeiertag eine kleine Designausstellung in der finnischen Seemannskirche organisiert. Darüber hinaus gab es auch noch eine Fotoausstellung von Timo Junttila über die Glasbläser von Nuutajärvi und iittala. Die etwa 300 Gäste unseres Empfangs waren von den Bildern und den Designobjekten begeistert.

Unser Glögi-Empfang für Medienvertreter hat bereits eine mehr als 30-jährige Tradition. Auch diese Veranstaltung haben wir dieses Mal anlässlich des World Design Capital -Jahres dem finnischen Design gewidmet. Das moderne Studio im Dachgeschoss der Residenz wurde komplett ausgeräumt und der lichte, mit großen Fensterflächen versehene Raum wurde zu einer Galerie umgestaltet, in der es Leuchten, Teppiche, Heimtextilien, eine weihnachtlich gedeckte Hausmesse.

Tafel, Möbel, Einrichtungs- und Dekorationselemente, Kleidung, Taschen, Schuhe und allerlei Gegenstände zu sehen gab, die den Alltag erleichtern. Dabei waren natürlich die klassischen Designunternehmen wie Artek, Marimekko und Iittala, die bereits durch eigene Stores oder Wiederverkäufer in Hamburg vertreten sind. Aber wir haben auch bewusst junge Designer und Start ups eingeladen, die ihre Chancen auf dem deutschen Markt erproben wollten. Erfreuliche 17 Designunternehmen haben an unserer Veranstaltung teilgenommen, die alle auch Partner des World Design Capital -Projektes der Stadt Helsinki sind.

Die Zielgruppe unseres traditionellen Glögi-Empfangs sind Medienvertreter und wegen des diesjährigen Designthemas haben natürlich besonders viele Redakteure aus dem Einrichtungs- und Modebereich teilgenommen. Damit sich der große Aufwand auch lohnt, haben wir außerdem am Tag davor Innenarchitekten sowie Unternehmer der Möbel- und Einrichtungsbranche aus Hamburg und Norddeutschland zu einer Hausmesse eingeladen. So hatten sie die Gelegenheit, einige der aus Finnland angereisten Designer persönlich zu treffen und mit ihnen über die Produkte zu sprechen. Es sind in der Tat viele neue Kontakte geknüpft worden und es besteht die Hoffnung, dass finnisches Design in der Zukunft hier mehr Beachtung findet und neue Käuferkreise erschließt. Wünsche für ähnliche Veranstaltungen im nächsten Jahr wurden bereits geäußert.

Kreativität sprudelnde Stadt der glücklichen Menschen
Auch das Programm des Designhauptstadtjahres hat großes Interesse erweckt. Viele Fachzeitschriften planen schon, Artikel und Sonderbeilagen darüber zu veröffentlichen und Reisen zu den Veranstaltungen zu unternehmen. Das Motto der Organisatoren des World Design Capital- oder kurz des WDC-Jahres lautet: „Fröhliche Kreativität sprudelnde Stadt der glücklichen Menschen, die von Natur und vom Design des Alltags umgeben ist.

Alle zwei Jahre wählt die Internationale Organisation des Industriedesigns, Icsid, zur Welthauptstadt des Designs eine Stadt, die vorbildlich Design als Mittel einsetzt, um die kulturelle, soziale und wirtschaftliche Entwicklung zu fördern. In Helsinki wird das kommende Jahr nicht nur mit Kunstevents und Ausstellungen realisiert, sondern man hat sich das Ziel gesetzt, die gesellschaftliche Bedeutung des Designs im ganzen Land zu stärken.

Design ist ein Teil des Alltags
Sowohl beim Empfang zum Nationalfeiertag als auch beim Presse-Glögi habe ich den Gästen erzählt, dass die finnischen Designer schon seit Jahrzehnten Gebrauchsgegenstände entwerfen, um den Alltag der Menschen schöner zu gestalten. Diese Gegenstände sind im Laufe der Jahre ein Teil des täglichen Lebens ganz gewöhnlicher Familien geworden und keine Staubfänger in ihren Vitrinen. Nun soll die Bedeutung der Formgebung noch tiefer in die Gesellschaftsplanung reichen: in das Bauwesen, in die gesamte Umgebung der Menschen und zwar in der Art und Weise, dass man die Folgen auch lange nach dem Ende des Themenjahres noch spürt.

Aber natürlich gibt es auch während des Jahres interessante Ausstellungen und Veranstaltungen,wie die am 4. Januar zu eröffnende Designgalerie mit monatlich variierenden Ausstellungen. Die Hauptausstellung des Designmuseums nennt sich „Design World“. Hier präsentieren internationale Designer Lösungen, die unser Lebensumfeld sicherer gestalten.

Nachfrage nach finnischem Design in Deutschland
Viele unserer Gäste haben sich auch für das große Designwochenende im kommenden Februar interessiert, eine Art Designfestival mit vielen Veranstaltungen der offenen Türen. Überall in der Hauptstadtregion trifft man auf Design, auf der Straße und auf Marktplätzen, in Museen und Galerien, in der Schule und auf dem Arbeitsplatz. Es werden auch viele Designpartys veranstaltet.

Meine Bemerkung, dass man ein Designjahr natürlich nicht ohne Sauna organisieren kann, hat einige der Gäste zum Schmunzeln gebracht. So soll im nächsten Sommer in der Stadtmitte eine besondere öffentliche Kultursauna direkt am Wasser aufgestellt werden, die nur mit erneuerbaren Energien funktionieren wird.

Das Designhauptstadtjahr wird auch für das Generalkonsulat das Hauptthema des nächsten Jahres sein. u.a. mit einer Ausstellung auf dem Museumsberg in Flensburg.

Unser Empfang zum Nationalfeiertag, die Hausmesse und der Presseglögi-Empfang haben gezeigt, dass für finnisches Design gerade jetzt Nachfrage in Norddeutschland besteht. Es ist eine sehr angenehme Pflicht, auf diese Nachfrage zu reagieren.

Nach den arbeitsintensiven Veranstaltungen und vielen ereignisreichen Wochen ist es wunderbar, sich langsam den vorweihnachtlichen Vorbereitungen zuwenden zu können. Weiße Weihnachten sind in Hamburg voraussichtlich nicht zu erwarten, aber Tausende Lichter schmücken die Stadt und erhellen die dunkle Jahreszeit.

Quelle: Finnisches Generalkonsulat Hamburg