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Der von der Stiftung Niedersachsen geförderte Drehbuchpreis des Internationalen Filmfestes Emden-Norderney ist mit insgesamt 17.000 Euro Preisgeld eine der höchstdotierten Drehbuchauszeichnungen Deutschlands. Am Freitag, 12. Juni 2009, wurde er in Emden zum fünften Mal verliehen. Die vom Adolf Grimme Institut berufene Jury - Autor und Regisseur Alain Gsponer, Schauspielerin Bernadette Heerwagen, Drehbuchautorin Hannah Hollinger, Journalist und Kritiker Thomas Thieringer sowie Jurykoordinator Dr. Ulrich Spies vom Adolf-Grimme-Preis - ermittelte den Gewinner aus insgesamt 99 anonym eingereichten Drehbüchern.  
 

 

Der erste Preis in Höhe von 15.000 Euro geht an: „Dustbuster“ von Sönke Andresen - Den Haag, Niederlande
 
Je 1.000 Euro gehen an die beiden anderen Nominierten:
- "Die schwarzen Brüder" von Fritjof Hohagen - München; nach dem Jugendbuchklassiker von Lisa Tetzner und Kurt Held („Die Rote Zora“)
- "Mein Leben in Orange" von Ursula Gruber aus München – Komödie
 
Die Gelder werden zweckgebunden für die Entwicklung neuer Projekte vergeben.
 
Zum Gewinnerdrehbuch
„Dustbuster“ ist eine aberwitzige Gesellschafts-Farce über den Irrsinn unserer Konsum- und Medienwelt und die Verzweiflung derer, die versuchen, dagegen anzugehen. Nach einer Odyssee durch den vorweihnachtlichen Konsumwahnsinn besetzt ein überforderter Rentner einen Elektrodiscounter und geht daraus als „Don Juan de Dustbuster“ hervor.
Der in Hamburg geborene Autor Sönke Andresen hat 2008 den Tankred Dorst Preis für „Dustbuster“ erhalten. Die Stoffrechte sind bereits vergeben.
 
Auszug aus der Jurybegründung
„Eigentlich ist es schwer vorstellbar, dass ein Staubsauger das Zentrum eines Kinofilms ist. Der Autor, Sönke Andresen, traut sich was – nämlich genau das! Genauso könnte „Dustbuster“ ein Drehbuch über eine Langstreckenrakete sein, so rasant entwickelt der Autor das Timing für seine Geschichte zwischen einem Rentner und dem Haushaltsgerät seiner Frau. In einem Puzzle aus dem Spiel mit virulenten aktuellen Ängsten wie Terrorismus und Frustrationen einer visionslosen Gesellschaft bewältigt der Autor wunderbar leicht die Überbrückung von Raum und Zeit.“
 
Feierliche Preisverleihung des Drehbuchpreises
Die Verleihung im Emder „Klub zum guten Endzweck“ fand in feierlichem Ambiente und in Anwesenheit zahlreicher Festivalgäste statt.  Heike Clauss, Dietrich Trapp und Sebastian Stiekle, Schauspieler der Landesbühne Niedersachsen Nord, erweckten in szenischen Lesungen Passagen der nominierten Drehbücher zum Leben. Die Violinistin Julita Smolen, Preisträgerin zahlreicher Violinwettbewerbe, spielte Musik von Johann Sebastian Bach und Eugene Ysaye. Den Preis übergab Dr. Walter Schulz, Senator der Stiftung Niedersachsen.