Christoph Steinbrener und Rainer Dempf implantieren sechs paradoxe Fremdkörper in tierische Umwelten: Die Eisenbahnschienen im Bison-Gehege, die Badewanne neben dem Krokodil, das Autowrack im Nashornpark, die Ölpumpe bei den Pinguinen, das Giftfass im Aquarium und eine Schneehütte bei den Elefanten sind 'Reibebäume' im sommerlichen Tiergarten-Idyll. Tiere, Objekte und Zoobesucher bilden in ihrem Zusammenwirken eine bewegte und bewegende Skulptur. Die Frage nach dem prekären Verhältnis zwischen Natur und Zivilisation wird so auf anschauliche und spürbare Weise neu gestellt. Mit dem Tiergarten Schönbrunn wurde ein idealer Partner für die Umsetzung und Präsentation der Installationen gewonnen, der das Interesse an den umwelt- und gesellschaftspolitischen Fragestellungen der Künstler teilt.
Steinbrener/Dempf experimentieren mit der Sichtbarmachung gesellschaftlicher Sachverhalte. Viele ihrer Aktionen binden den urbanen Raum ein, wie etwa die Projekte Unternehmen Capricorn (2001), Operation Figurini (2003), Delete! (2005) oder Copy/Paste (2007/08).
Foto © Steinbrener/Dempf