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Mit Betroffenheit hat die Berlinale vom Tod des großen französischen Regisseurs Claude Chabrol erfahren. Der Mitbegründer der „Nouvelle Vague“ zählte zu den bekanntesten und produktivsten Filmemachern des französischen Kinos. In seiner über 50-jährigen Karriere hat er 71 Filme gemacht.

Allein neun seiner Filme wurden bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin präsentiert. Den Auftakt machte Chabrols zweiter Spielfilm Schrei, wenn Du kannst (Les cousins), für den er 1959 den Goldenen Bären gewann. In den vergangenen Jahren war er mit Die Blume des Bösen (La fleur du mal, 2003) und Geheime Staatsaffären (L’ivresse du pouvoir, 2006) im Wettbewerb der Berlinale vertreten. Zuletzt war Claude Chabrol 2009 mit seinem Film Bellamy zu Gast bei der Berlinale und wurde mit der Berlinale Kamera für sein beeindruckendes Lebenswerk und seine Verdienste um den Film ausgezeichnet.

Berlinale-Direktor Dieter Kosslick zum Tod von Claude Chabrol: „Wir haben einen großartigen Regisseur, kritischen Geist und Bonvivant verloren. In seinen psychologischen Dramen und Kriminalfilmen hat er immer wieder erbarmungslos das Bürgertum analysiert. Claude Chabrol war voller Humor und verstand es, Gesellschaftskritik mit Genuss und Unterhaltung zu verbinden. Bekannt als Gourmet, legte er auch bei Dreharbeiten Wert auf eine exzellente Küche für sich und das Team.“