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Zum Jahresende 2006 startete das Projekt „Kröten für Tröten“ des Fördervereins Jazzclub im Stellwerk e.V., Betreiber des Jazzclubs im Stellwerk im Bahnhof Harburg. Und nun gab es zum Ende der Sommerpause gleich mehrfach Grund zum Jubeln.

Zum einen hat die „Stern“-Stiftung des bekanten Hamburger Magazins eine Spende für das Projekt in Höhe von 3.500,- € übergeben. Zum anderen konnte das Projekt wieder und prompt zum Schulanfang zwei Kinder bzw. Jugendliche mit einem Instrument versorgen.
Einmal ein B-Horn an den 12jährigen Vincent Villnow aus Volksdorf. Als er von dem Instrument an der Walddörfer Schule erfuhr, hat es ihm das gleich angetan. Über „Kröten für Tröten“ wurde es jetzt möglich, erst einmal das Instrument als Leihgabe für ein halbes Jahr näher kennen zu lernen. Und er ist begeistert.
Und auch Jonathan Szych (12 Jahre) aus Neu Wulmstorf hat nun zu einem Instrument gefunden. „Ich mag den Sound“, sagt Jonathan: „Er ist faszinierend“. Und Mutter Anja ist schon jetzt überzeugt: „das scheint eine lange Freundschaft zwischen Jona und seinem Instrument zu werden“. Beide Schüler haben auch schon Unterricht bei Lehrern gefunden.
„Kröten-für-Tröten“-Initiator Heiko Langanke vom Stellwerk: „Es ist wichtig, die Neugierde von Kindern auf Instrumenten schnell zu nutzen und sie an die Instrumente zu lassen. Eine bessere Präventivarbeit gibt es kaum“.
Dass ausgerechnet die „Stern-Stiftung“ nun wieder frisches Geld bereit stellen konnte, hat auch seine Bewandtnis. Vor 2 Jahren gab es im hessischen Oberursel den Fall einer 15jährigen Schülerin. Die hatte nebenbei gejobbt, um sich einen Elektro-Bass leisten zu können. Als sie das Geld aber zusammen hatte, zog das Amt der alleinerziehenden Mutter, die ALG-II-Empfängerin war, das Geld wieder ab.

Die Geschichte sorgte für einen Sturm der Entrüstung und u.a. wurde ein ähnliches Projekt wie „Kröten für Tröten“ in Süddeutschland gesucht. „Da konnte ich nun wirklich nicht mehr helfen,“ so Heiko Langanke, der sich mit seinem Projekt und Händlernetzwerk auf den Großraum Hamburg beschränkt. „Ich habe ja selbst schon Anrufe von Bundestagsabgeordneten aus Sachsen bekommen. Aber wir machen es ja auch nur ehrenamtlich und aus Überzeugung. Aber im Grunde wäre es natürlich wünschenswert, wenn man bundesweite Anlaufstellen hätte.“

Bei der „Stern-Stiftung“ gingen weitaus größere Spendenbeträge ein als für die Schülerin aus Oberursel nötig und so trafen sich Stiftungsleiterin Nicole Willnow und Heiko Langanke im Sommer 2010. Willnow: „Das Projekt ist gut, unbürokratisch und trifft den Problem-Nagel auf den Kopf“.

Das Projekt selbst schafft dabei die Instrumente nicht an, sondern leiht sie für ein halbes Jahr für die Kinder oder Jugendlichen aus. Da für nicht-musikinteressierte Eltern nämlich häufig das Argument des Geldes ins Land geführt wird, soll es hier in die Bresche springen. Und bei den zahlreichen Kindern, die bislang versorgt wurden, zeigte sich immer wieder, dass vor allem die Eltern über die Musikalität ihres Nachwuchses überrascht waren.
„Und es kann nicht sein, dass fast in jedem zweiten Haushalt eine Spielkonsole angeschafft wird, aber für Instrumente im Grunde kein Geld da sei“, so Langanke.
Quelle: www.kroetenfuertroeten.de.

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