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Im elften Jahr strömten an 17 Festivaltagen gut 26.000 Besucher ins Konzerthaus Berlin. "Das ist einfach überwältigend", freut sich Festivalleiterin Dr. Gabriele Minz. "Wir hätten noch viele Karten zusätzlich verkaufen können." Allein das eintägige Klavier-Festival mit fünf jungen Pianisten hatte mehr als 3.400 Besucher. "Es gibt inzwischen ein ganz spezielles Young Euro Classic-Publikum", so der Künstlerische Leiter Dr. Dieter Rexroth, "das offen ist für alle Formen, für Solisten, Symphonieorchester und Kammerkonzerte, für zeitgenössische und klassische Musik. Dieses Festival hat seine eigenen, einzigartigen Gesetze gefunden."

Zu den musikalischen Höhepunkten zählten Klassiker wie das Schleswig-Holstein Festivalorchester, das Iván Fischer zusammen mit vier jungen Dirigenten leitete, das European Union Youth Orchestra und das Baltic Youth Philharmonic unter Kristjan Järvi, der das Konzerthaus in eine Rock'n-Roll-Bühne verwandelte. Das Eröffnungskonzert mit dem neu gegründeten Young Euro Classic Festivalorchester Südosteuropa war so gefragt, dass die Generalprobe für das Publikum geöffnet wurde. Das Orchester absolvierte anschließend die Tournee "Spiegelklänge 2010" in die Länder Ex-Jugoslawiens.

"Gerade die regionalen Akzente, die wir diesmal gesetzt haben, sind auf überaus großes Interesse gestoßen", zieht Festivalleiterin Dr. Gabriele Minz ein positives Fazit. "Der Schwerpunkt auf den Ländern Südosteuropas und des Süd-Kaukasus hat gezeigt, wo und wie die Musik den Weg für politische Perspektiven weisen kann." Das Begegnungsprojekt "Schalom Berlin" brachte junge Musiker aus Israel und Deutschland zusammen. Thematisch dazu passend das umjubelte Stummfilmkonzert "Nathan der Weise" mit der neu komponierten Musik des Deutsch-Libanesen Rabih Abou-Khalil und dem Bundesjugendorchester. Der mit 5.000 Euro dotierte Europäische Komponistenpreis geht 2010 an den 27-jährigen georgischen Komponisten Archil Giorgobiani für seine neue Komposition "Azari (Abchasische Begräbnismusik)". Die Publikumsjury unter Leitung des Dirigenten Lam Tran Dinh wählte das in Berlin erstmals gespielte Werk aus insgesamt 17 Uraufführungen und Deutschen Erstaufführungen aus, die während des Festivals von den Jugendorchestern vorgestellt wurden. Der Berliner Finanzsenator Ulrich Nussbaum überreichte am Sonntagabend den Preis stellvertretend an die georgische Botschafterin in Berlin, Gabriela von Habsburg. Das Festival Young Euro Classic wird seit seinem Start im Jahr 2000 zum größten Teil von Unternehmen mit der KfW Bankengruppe als Hauptpartner an der Spitze, von Stiftungen und privaten Spendern finanziert. Der Hauptstadtkulturfonds unterstützte das Festival in diesem Jahr mit 100.000 Euro.

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