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Scheindebatte: Nicht über den Erhalt der Kulturbehörde sollte debattiert werden, sondern vielmehr nach den Pannen der Vergangenheit über ihre Stärkung.
Natürlich muss die Kulturbehörde bestehen bleiben und natürlich auch mit einer eigenen Senatorin bzw. einem eigenen Senator! Aber darum geht es gar nicht: Es geht um mehr und um Wichtigeres. Es geht um den Stellenwert der Kultur in unserer Stadt.
Das aktuelle Für und Wider in der Öffentlichkeit zum Erhalt einer eigenständigen Kulturbehörde mit einem eigenen Präses auch nach der Wahl eines neuen Ersten Bürgermeisters am 25. August 2010 erweist sich als eine geradezu gespenstische Scheindebatte, die von der eigentlichen Frage an den neuen Senat der Freien und Hansestadt Hamburg ablenkt. Die besorgten Bürger der Stadt fragen nämlich schlicht, aber grundsätzlich danach, wie es in Zukunft mit dem kulturellen Angebot in Hamburg weitergehen soll. An den neuen Bürgermeister gerichtet spitzt es sich zur Gretchenfrage zu: „Wie hast Du`s mit der Kultur?“ Seine Antwort wird als ein politisches Bekenntnis der neuen Landesregierung gelten, das aber zugleich bei den Interessierten in der Stadt auch über sein persönliches Ansehen entscheiden kann.
Im Übrigen will zu einer politischen und kulturpolitischen Aufbruchsphase mit einer gravierenden Senatsumbildung und mit einem neuem Führungspersonal die bloße Bestandswahrung des Status quo einer überforderten Behörde überhaupt nicht passen:
Das wäre kein Anfang, den man herbeidebattieren sollte, das wäre Stillstand. Also gibt es auch hier den viel beschworenen Handlungsbedarf für den neuen Regierungschef. Da kein ernst zu nehmender Hamburger Bürgermeister daran denken wird, noch dazu, wenn ein kulturelles Prestigeprojekt wie die Elbphilharmonie mit aller Kraft verfolgt wird, auf eine eigenständige Kulturbehörde zu verzichten - dafür ist der Ruf Hamburgs als Kulturstadt inzwischen auch zu sehr gefestigt – wird er neu orientieren und umstrukturieren müssen.
Das Kulturforum Hamburg fordert daher den neuen Bürgermeister zu folgenden Stabilisierungsmaßnahmen für eine effektivere Kulturbehörde auf:
1. Besetzung mit einer professionellen Behördenspitze (kein prominenter oder gefälliger Name, kein altgedienter bzw. fachfremder Verwalter, keine Doppelbelastung)
2. Entflechtung der hinderlichen, sachlich nicht überzeugenden Ämterhäufung (die Bereiche Sport und Medien können in anderen Behörden wirksamer geführt werden)
3. Dauerhafte Ausstattung des Etats mit nennenswerten Verfügungsmitteln neben der weitgehend festgelegten Grundausstattung (um flexibel auf existenzbedrohende Notfälle reagieren zu können).

Das Kulturforum ist überzeugt, dass mit diesen Maßnahmen nicht nur die Effektivität eines Ressorts, sondern auch das kulturelle Klima unserer Stadt gebessert wird.

Quelle: Kulturforum Hamburg e.V.

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