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Ging es der Kultur in Berlin unter Kultursenator Thomas Flierl besser als unter der Ägide des Laien-Kultursenators Klaus Wowereit? Ein "Ja" oder "Nein" gibt es auf diese Frage nicht. Also weg mit den Kultusdezernenten und Kultursenatoren? Stattdessen lieber schlanke Verwaltungen, Effizienz, schnelle Entscheidungen? Nein.

Denn wer die Stelle des Kulturverantwortlichen in Kommunen und Ländern einfach kappt, setzt ein fatales Signal: Kultur kann irgendwie jeder, sogar der Bürgermeister oder der Ministerpräsident. Wie beim Fußball: Da hält sich auch jeder Zweite für den besseren Bundestrainer.

Dabei durchleben wir derzeit eine Phase des Umbruchs, gehen in eine Zukunft, die immense Herausforderungen stellt: Das Ruhrgebiet lebt vor, mit welcher Kraft sich gesellschaftliche und kulturelle Strukturen verändern können. Vor ähnlichen Herausforderungen stehen früher oder später alle Kommunen und Bundesländer. Damit kommen spannende Prozesse in Gang, tun sich große Chancen auf. Nur möchte man, wenn der Zug der Veränderung Fahrt aufnimmt, gerne einen Profi im Führerstand wissen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung