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Kürzungsszenarien klingen auf Italienisch kein bisschen besser als auf Deutsch. Wenn Sparwut das ureigene italienische Kulturgut Oper zur Disposition stellt, ist das genauso tragisch wie die Schließung von Theatern hierzulande aus dem gleichen Grunde.

Interessant ist indes, wie sich die Argumentationen über die Ländergrenzen hinweg gleichen: Der Minister für Kultur kürzt die finanzielle Unterstützung und verkauft das kalt lächelnd als Hilfestellung zur Opernrevolution - ein Paradebeispiel für zynische Politiker-Rhetorik. Denn ein Opernhaus, das weniger Geld zur Verfügung hat, muss sich notgedrungen überlegen, welche Art von Oper es bieten will und kann.

Diese Not schweißt zusammen. Die Mailänder Scala etwa kooperiert mit der Berliner Staatsoper, auch wenn der künstlerische Gewinn gegen null geht. Aber die internationale Kooperation macht deutlich: Die Finanzkrise in der Kultur ist eben auch ein internationales Phänomen. Denn egal ob Oper in Italien oder Theater in Deutschland: Der Wert kultureller Errungenschaften lässt sich nicht in Euro und Cent bemessen, sondern ist ideeller Natur. Und weil der Politik dieser Wert zu teuer wird, müssen die Kulturinstitutionen Ersatz finden. Eine echte Herausforderung.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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