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Nachdem die für November im Filmmuseum Potsdam geplante Roman Polanski-Ausstellung wegen der Haushaltssperre, die der Finanzminister des Landes Brandenburg Anfang Juni verhängt hatte, abgesagt werden musste, kommen nun gute Nachrichten: Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur gibt ab sofort die notwendigen Mittel von 45.000 Euro aus dem Haushalt des Museums für diesen Zweck frei. Die eingestellten Arbeiten an dem Projekt können wieder aufgenommen werden.

Polanski, der zu den einflussreichsten Filmregisseuren der Welt gehört, war während der Dreharbeiten zu seinem letzten Film „The Ghost“/„Der Ghostwriter“ im Februar 2009 Gast im Kino des Museums. Ein Jahr danach fand auf der diesjährigen Berlinale die Premiere des mit Studio Babelsberg produzierten Films statt, allerdings ohne den Regisseur, der im September 2009 in der Schweiz verhaftet worden war. Weltweit berichteten Medien über den Jahrzehnte zurückliegenden Missbrauch einer Dreizehnjährigen durch Polanski, der nach Ansicht der US-Justiz noch nicht gesühnt ist. Nach über neun Monaten Hausarrest in seinem Schweizer Chalet kam Roman Polanski Mitte Juli 2010 wieder frei.
Polanski hat bereits zwei Mal im Studio Babelsberg gedreht, denn 2001 realisierte er dort seinen persönlichsten Film: „Der Pianist“, der 2002 in die Kinos kam. Erstmals verarbeitete der Regisseur seine prägenden Kindheitserfahrungen relativ unverschlüsselt. Der 1933 in Paris geborene Polanski war 1937 mit seinen Eltern nach Polen übergesiedelt. Dort erlebte das Kind die Judenverfolgung und den deutschen Überfall. Seine schwangere Mutter wurde in Auschwitz ermordet, Roman selbst floh aus dem Krakauer Ghetto und überlebte inkognito. „Der Pianist“ wurde mit der Goldenen Palme von Cannes und drei Oscars geehrt.
Die geplante Polanski-Ausstellung entsteht auf der Basis einer im Filmmuseum Düsseldorf gezeigten, gemeinsam mit dem Filmmuseum Lodz konzipierten Schau und rückt den Künstler und seine Filme in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Quelle: Filmmuseum Potsdam

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