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Bilder als Funken für den Skandal, Künstler unter Beschuss, Kuratoren vor Gericht: Die Moskauer Jagdszenen erinnern an die Kämpfe, die Kunst im 19. Jahrhundert um ihre Freiheit auszufechten hatte. Während das Betriebssystem Kunst im Westen auf Hochtouren läuft, muss in Russland um einen liberalen Umgang mit Kunst gestritten werden.

Das wirkt gestrig. Auch wenn den Kuratoren das angedrohte Arbeitslager erspart bleibt - ihre Verurteilung ist dennoch ein handfester Skandal. Dass sie als Provokateure von heute die Klassiker von morgen sein werden, wird die Betroffenen jetzt kaum trösten. Sie sind allerdings diejenigen, welche den Raum der Freiheit mit ihren couragierten Aktionen schon jetzt erweitert haben. Die Kontroverse um das Moskauer Schandurteil beweist nichts anderes, als dass eine Gesellschaft dabei ist, am Beispiel der Kunst ihren eigenen inneren Zustand zu diskutieren.

Die heftigen Reaktionen auf Bilder, die in westlichen Museen und Galerien kaum jemanden aufregen würden, zeigen hingegen, wie schlecht es um die Toleranz in dem Riesenland bestellt ist. Kunst liefert die Anlässe für eine Bewegung, die unbedingt stärker in Gang kommen muss.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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