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Gewiss hat Hamburg richtig entschieden, mit der Elbphilharmonie ein kulturelles Wahrzeichen zu setzen. Danach aber ist schiefgelaufen, was schieflaufen konnte. So bestätigen die Kostenexplosion und die ständigen Bauverzögerungen alle Vorurteile von der teuren Kultur und vom Prestigeobjekt, für das prahlsüchtige wie rücksichtslose Politiker die Stadtkasse plündern.

Damit strahlt die Elbphilharmonie schon längst über die Grenzen Hamburgs hinaus: als warnendes Beispiel, wie man's nicht macht. Denn kein Kulturgegner liefert bessere Argumente gegen neue Kulturtempel als der Kaiserspeicher in Hamburg.

Trotzdem wird dem Richtfest das Eröffnungskonzert folgen - fragt sich nur wann und zu welchem Preis. Und egal wie das künstlerische Urteil dann ausfällt: Der Bau selbst ist zum Erfolg verdammt; um wenigstens den ideellen Schaden zu begrenzen, muss im großen Konzertsaal alles, wirklich alles stimmen. Eine mittelmäßige Akustik wäre eine Katastrophe, und die wäre mit Geld nicht wiedergutzumachen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung