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Die Auszeichnung wird ihm am 15. Juni beim Braunschweig Classix Festival überreicht.
Der diesjährige Preisträger des NORD/LB Artist Award ist der Starbariton Thomas Quasthoff. Der Künstler erhält die Auszeichnung nach seinem Konzert am 15. Juni im Rahmen einer Festveranstaltung der Braunschweigischen Landessparkasse – Ein Unternehmen der NORD/LB. „Es ist uns eine große Ehre und Freude, mit Thomas Quasthoff eine weltbekannte Musiker-Persönlichkeit auszuzeichnen, die dank ihrer einzigartigen stimmlichen Qualität die klassische Musik nicht nur einem breiten Publikum eröffnet sondern ihre Kunst an wiederum erfolgreiche Nachwuchstalente weiter gegeben hat", sagte der Vorstandsvorsitzende der Braunschweigischen Landessparkasse Christoph Schulz, der zugleich stellvertretender Vorstandsvorsitzender der NORD/LB Norddeutsche Landesbank ist.

Seit der Geburtsstunde des Braunschweiger Musik-Festivals im Jahr 1988 wird es von der NORD/LB und der Braunschweigischen Landessparkasse als Hauptsponsor und verlässlichem Partner begleitet. Mit dem NORD/LB Artist Award zeichnet die Bank international renommierte Solistinnen und Solisten aus, die sich durch ihre außergewöhnlichen, unkonventionellen und herausragenden künstlerischen Leistungen oder ihr Lebenswerk besonders verdient gemacht haben. Individualität und künstlerische Grenzgänge, aber auch die Vielfältigkeit dieser Künstlerpersönlichkeit stehen als Auswahlkriterien an oberster Stelle. Als Preis wird eine hochwertige historische Commedia dell’Arte-Figur aus der Porzellanmanufaktur Fürstenberg verliehen, die von dem Celler Künstler Frank Schult individuell-modern bemalt wurde.

Thomas Quasthoff ist bereits die zehnte Musiker-Persönlichkeit, die mit dem NORD/LB Artist Award ausgezeichnet wird. Sein Debüt beim Oregon-Bach Festival 1995 legte den Grundstein für Quasthoffs steile Karriere in den USA. Mittlerweile ist er dort ein gern gesehener Gast sowohl bei den großen Orchestern als auch Festivals. Auch in die New Yorker Carnegie Hall, wo er 1999 sein gefeiertes Liederabenddebüt mit Schuberts „Winterreise“ gab, kehrt er regelmäßig zurück. Im März 2003 begab sich der Künstler erstmals auf die Opernbühne und sang den Minister/„Fidelio“ mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle bei den Salzburger Osterfestspielen. Im Frühjahr 2004 folgte dann sein umjubeltes Debüt an der Wiener Staatsoper als Amfortas in Wagners „Parsifal“ unter der künstlerischen Leitung von Donald Runnicles, wo er im Januar 2005 in derselben Rolle unter Sir Simon Rattle wieder zu hören war.

Seine Gesangsausbildung erhielt Quasthoff bei Prof. Charlotte Lehmann und Prof. Dr. Ernst Huber-Contwig in Hannover. Er erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen – darunter den ersten Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München (1988), den Schostakowitsch-Preis in Moskau (1996) und den Hamada Trust/Scotsman Festival Prize (Edinburgh International Festival 1996). Seit 1996 hatte Thomas Quasthoff eine Professur an der Musikhochschule in Detmold inne und wechselte im Herbst 2004 an die Hanns Eisler Hochschule in Berlin, wo er sich intensiv dem Sängernachwuchs widmet.

Thomas Quasthoff war bereits „Artist in Residence“ im Wiener Musikverein, im Concertgebouw Amsterdam, in der Carnegie Hall und beim Lucerne Festival. In der Saison 2009/10 erfolgten und erfolgen eine Reihe an Auftritten unter der musikalischen Leitung von Sir Simon Rattle, mit Haydns „Jahreszeiten“ und Bachs „Matthäuspassion“ mit den Berliner Philharmonikern und Elgars „Dream of Gerontius“ mit den Wiener Philharmonikern. In dieser Saison war er u. a. in Berlioz’ „Damnation de Faust“ mit dem London Symphony Orchestra unter Valery Gergiev, in Brahms’ „Vier ernste Gesänge“ unter Simone Young in Hamburg sowie auf Tourneen mit seinem zweiten Jazz-Programm, mit dem Kammerorchester Wien-Berlin sowie mit einem Volksliedprojekt, das er mit Max Raabe, Angela Winkler und Udo Samel zusammenstellte, zu hören. Auf der Liedbühne ist Thomas Quasthoff in Baden-Baden, London, Schwarzenberg, den USA sowie auf Tournee mit einem Programm aus Schumann-Liedern, -Duetten und -Quartetten zu erleben. Den Abschluss der Saison bilden seine Auftritte beim Oregon Bach Festival anlässlich dessen 30jährigen Bestehens sowie eine Jazz-Gala zur Salzburger Festspiel-Eröffnung.

In Braunschweig wird Quasthoff gemeinsam mit dem Kammerorchester Wien-Berlin Mozarts Konzertarie „Per questa bella mano“ KV 612 und Arien aus Opern von Haydn, „Armida“ und „L'anima del filosofo ossia Orfeo ed Euridice“ (Die Seele des Philosophen oder Orpheus und Eurydike) singen. Daneben stehen Mozarts Sinfonie Nr. 29 A-Dur KV 201 und Haydns Sinfonie Nr. 45 fis-Moll Hob I:45, die „Abschiedssinfonie“, auf dem Programm. Thomas Quasthoff kann als einer der bemerkenswertesten Sänger seines Fachs bezeichnet werden, der mit vielen führenden Orchestern regelmäßig auftritt und auf allen wichtigen Konzertpodien sowie bei den großen Festivals als Lied- und Konzertsänger sehr beliebt ist. Eine enge Zusammenarbeitet verbindet ihn mit so bedeutenden Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Bernard Haitink, Mariss Jansons, Kurt Masur, Seiji Ozawa, Sir Simon Rattle, Helmuth Rilling, Christian Thielemann und Franz Welser-Möst.

Vor Thomas Quasthoff erhielten den NORD/LB Artist Award die deutsche Klarinettistin Sabine Meyer (2001), der englische Organist, Komponist und Dirigent Wayne Marshall (2002), die amerikanische Geigerin Leila Josefowicz (2003), der deutsche Pianist Lars Vogt (2004), der schwedische Trompeter Håkan Hardenberger (2005), der chinesische Pianist Yundi Li (2006), der Violin-Virtuose Gidon Kremer (2007), die Pianisten-Legende Alfred Brendel (2008) und die Pianistin Martha Argerich (2009).