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Der Alexander-Zemlinsky-Fonds verleiht den Alexander-Zemlinsky-Preis 2010 an Gewandhauskapellmeister Riccardo Chailly. Mit diesem Preis werden die langjährigen besonderen Verdienste Riccardo Chaillys um die Interpretation der Werke Alexander Zemlinskys (1871-1942) gewürdigt. Der Preis wird am 18. Juni 2010 im Gewandhaus verliehen.

Riccardo Chailly hat sich seit drei Jahrzehnten in zahlreichen Aufführungen und durch CD-Produktionen mit bedeutenden europäischen Orchestern wie dem Concertgebouw Orchester Amsterdam und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin für die Musik Zemlinskys eingesetzt. Dass die Wiederentdeckung und Durchsetzung der Werke Zemlinskys mittlerweile zu einer nachhaltigen Verankerung auch in einem breiteren Repertoire geführt hat, zählt wesentlich zu seinen Verdiensten als Interpret. So gehört seit der von Riccardo Chailly dirigierten Einspielung der sinfonischen Dichtung Die Seejungfrau in den achtziger Jahren dieses Werk zu den meistaufgeführten Orchesterwerken des frühen 20. Jahrhunderts. CD-Produktionen der „Lyrischen Symphonie“, der frühen Symphonie B-Dur, der Vokalzyklen op. 13 und op. 20, des 13. und 23. Psalms sowie der Florentinischen Tragödie sind vielfach als Referenzaufnahmen gewürdigt worden und haben dazu geführt, dass nunmehr nahezu das gesamte symphonische Werk Zemlinskys in Interpretationen Chaillys vorliegt.

Die Auszeichnung wird am 18. Juni 2010 im Rahmen des Großen Concertes überreicht. Die Laudatio hält Dr. Peter Marboe, ehemaliger Wiener Kulturstadtrat (1996-2001) und Intendant des Mozartjahres 2006. Die Auszeichnung wird in Form einer Bronzefigur übergeben, die von dem Prager-Wiener Bildhauer Josef Symon gestaltete wurde.

Der Alexander-Zemlinsky-Fonds bei der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien wurde 1989 von der Witwe Alexander Zemlinskys, Louise Zemlinsky, gestiftet. Nach ihrem Tod 1992 fielen sämtliche Rechte an den Werken Zemlinskys dem Fonds zu. Zweck des Fonds ist die ideelle und finanzielle Förderung und Verbreitung der Werke Alexander Zemlinskys, die Unterstützung der wissenschaftlichen Arbeit über sein Werk und sein Wirken sowie die quellenkritische Edition seiner Kompositionen.

Quelle: Gewandhaus zu Leipzig