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Die Künstlerin Sigrid Sandmann betreibt vom 04. bis 20. Juni in Hamburg-Ottensen ein WORTFINDUNGSAMT. Bürgerinnen und Bürger können dort zu festgelegten Öffnungszeiten ein für sie selbst oder für ihr Umfeld bedeutsames Wort "anmelden". Die Worte werden dann auf weiße Hartschaumplatten gedruckt und anschließend im Straßenraum an selbstgewählten Orten in Sichthöhe angebracht.

Da die Schilder ausschließlich mit Doppelklebeband fixiert werden, lassen sie sich später problemlos ohne Schaden wieder entfernen. Das WORTFINDUNGSAMT wird die "gefundenen" Worte herstellen und verwalten. Nach Bestätigung der Aufnahme des Wortes wird eine Bescheinigung ausgestellt, aus der hervorgeht, zu welchem Zeitpunkt dieses Wort abgegeben wurde, an welchem Ort es aufgehängt wird und in welchem Zusammenhang es mit dem - auf Wunsch anonymen - Finder steht.

"Das WORTFINDUNGSAMT ist interaktiv", betonte die Künstlerin bei der Vorstellung des Projektes. Es beteilige die Menschen im Quartier und gehe auf ihre dortigen Wahrnehmungen und deren Umsetzung in Sprache ein.

"Kunst von Sigrid Sandmann ist irritierend und zwingt deshalb zur Kommunikation", so der Förderer und Sammler experimenteller Gegenwartskunst, Prof. Heinz Lohmann, der das WORFINDUNGSAMT am 04. Juni um 19:00 Uhr auf dem Ottenser Markplatz eröffnen wird. Kommunikation sei Aktion. Dafür biete das Kunstprojekt jedem Teilnehmer den Rahmen und die Plattform. Lohmann wörtlich: "In einer Zeit der zunehmenden Sprachlosigkeit ist das WORTFINDUNGSAMT eine grandiose Idee."

Das Projekt wird von der Kulturbehörde aus den Mitteln für "Kunst im öffentlichen Raum" gefördert. Der zum temporären WORTFINDUNGSAMT umgestaltete Bauwagen steht in der Bahrenfelder Straße / Ecke Arnoldstraße und ist dienstags bis sonntags von 15:00 bis 19:00 und montags von 16:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Für Schulklassen und Gruppen nach Absprache unter Tel.: 040 / 43 28 02 88.