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Keine Sorge, sie tauchen sicher bald wieder auf: Picassos kantige "Taube mit Erbsen", das trügerisch-beschauliche Landidyll von Matisse und auch die drei anderen Meisterwerke, die aus dem Pariser Museum für Moderne Kunst verschwunden sind.
 
Der verrückte Milliardär, der in seiner Sucht nach Meisterwerken Rembrandts und van Goghs auf Bestellung stehlen lässt, ist ein Märchen, das durch sein Alter nicht wahrer wird. Mitunter werden wertvolle Kunstwerke in den Geschäften von Waffen- und Drogenhändlern zur Ersatzwährung, und dann gibt es noch einen Rubens obendrauf, damit aus einem Deal was wird. Dass Kunst eine vergleichsweise sichere Bank ist, hat sich längst bis zur Mafia herumgesprochen.

In den allermeisten Fällen werden die Werke jedoch nur zu Geiseln. Die Diebe, die den "Schrei" von Edvard Munch in Oslo entführten, wollten Kumpels im Knast freipressen. Noch häufiger aber soll die Versicherung zahlen - und die tut das auch, wenn die Forderung der Kunsträuber nur unter der Summe liegt, die sie ans Museum berappen müsste, wenn das Bild nicht wieder auftauchen würde. Diese Deals werden sehr diskret abgewickelt: Sie gehören zu den Verbrechen mit der niedrigsten Aufklärungsquote.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung