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BMBF fördert zwölf kunsthistorische, archäologische und alltagsgeschichtliche Projektverbünde.
Die Küchenmaschine als Energieverbraucher begreifen? Neue Zusammenhänge in Joseph Beuys' vielschichtigem Werk erkennen? Antike Statuen endlich in ihrer Originalumgebung ansehen? Wer ins Museum geht, will nicht nur außergewöhnliche Objekte bestaunen, sondern neue Perspektiven auf Vergangenheit und Gegenwart gewinnen. Um der Öffentlichkeit neue Aspekte und noch in Depots schlummernde Schätze präsentieren zu können, arbeiten die Museen eng mit Hochschulen und anderen Forschungsinstitutionen zusammen. Im Rahmen des Förderschwerpunkts "Übersetzungsfunktion der Geisteswissenschaften" unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zwölf Forschungsverbünde mit insgesamt rund 8,5 Millionen Euro.
Anlässlich des 33. Internationalen Museumstages am 16. Mai zeigte sich Bundesforschungsministerin Schavan überzeugt: "Wir stärken mit dieser Maßnahme die Forschung der Museen in Deutschland und leisten zugleich einen Beitrag zum besseren Verständnis der Gegenwart." Mit der Förderung möchte das BMBF außerdem innovative Anwendungsfelder in den Geisteswissenschaften erschließen und zur Nachwuchsförderung beitragen.
Museen legen mit ihren Sammlungen die Grundlage für unser kulturelles Gedächtnis. Geisteswissenschaftliche Forschung gibt Aufschluss über die Bedeutung, die die Bilder und Objekte heute für uns haben können. Dabei sind interdisziplinäre Ansätze unverzichtbar. So arbeiten beispielsweise im "Berliner Skulpturennetzwerk" das Pergamonmuseum (Staatliche Museen Berlin) und die Freie Universität Berlin zusammen: Archäologen kooperieren mit Datenbank-Spezialisten und Experten für 3D-Visualisierung. Sie alle wollen ein möglichst lebendiges Bild von antiken Skulpturen und Ausgrabungen vermitteln. Andere Projekte befassen sich mit der Geschichte des Energieverbrauchs im Alltag, erforschen die Technik der Kölner Malerei im 15. Jahrhundert und die Farbigkeit in der Malerei Ernst Ludwig Kirchners oder widmen sich den Werken von Joseph Beuys sowie der Kunst und Alltagskultur der DDR.


Neben neuen Interpretationen des kulturellen Erbes entwickeln die Projektpartner auch innovative technische Konzepte für die Präsentation der Ausstellungsstücke. Damit zeigen gerade die Museen, wie öffentlichkeitswirksam und anschaulich geisteswissenschaftliche Forschung sein kann. Die Ergebnisse werden nach dem jeweiligen Projektende in Ausstellungen und Publikationen zu sehen sein.
Der Internationale Museumstag findet seit 1978 jährlich Mitte Mai statt. Zur Beteiligung haben der Deutsche Museumsbund, das deutsche Nationalkomitee des Internationalen Museumsrates (ICOM) sowie regionale Museumsämter und -verbände aufgerufen. Unter dem Motto "Museen für ein gesellschaftliches Miteinander" veranstalten die Ausstellungshäuser Workshops und Sonderführungen, manche gewähren freien Eintritt oder einen Blick hinter die Kulissen, oder laden zu Museumsfesten und langen Museumsnächten ein. Mit diesen Aktionen wollen die Veranstalter auf die Museumsarbeit und die thematische Vielfalt der etwa 6.500 Museen in Deutschland aufmerksam machen.

Eine Übersicht zu den vom BMBF geförderten Projekten der Museumsforschung finden Sie hier: www.pt-uf.pt-dlr.de

Quelle: BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung

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