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Ein nüchternes Gebäude als Symbol für den klaren Blick auf eine furchtbare Vergangenheit: Das neue Dokumentationszentrum auf dem Gelände der ehemaligen Zentralen von Gestapo und SS ist weit mehr als ein abgezirkelter Zweckbau. Kantige Kontur und große Fensterflächen machen das Gebäude selbst zum Zeichen. Der Bau steht für die unbestechliche Suche nach historischer Wahrheit, für die Klarheit, mit der gerade die dunklen Kapitel der eigenen Geschichte durchforscht werden müssen.

Das jetzt eröffnete Gebäude besitzt eigene Qualitäten, die den Verdacht ausräumen, es handle sich hier nur um die uninspirierte Vernunftlösung nach den gescheiterten Architektenträumen eines Peter Zumthor. Dessen ambitioniertes Projekt hatte sich als nicht realisierbar erwiesen und ausgerechnet an diesem Ort die Befürchtung aufkommen lassen, das ganze Bauprojekt könnte endgültig scheitern.

Dieses Kapitel ist mit der Neueröffnung abgeschlossen. Nun können die Besucher einen Bau besuchen, der sich dezent zurücknimmt, damit sich die Konzentration auf das richten kann, was im Mittelpunkt stehen sollte - die Erinnerung an unbeschreibliches Grauen. Diese Erinnerung wird weiter schmerzen. Gut so.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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