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„Edgar Reitz hat vor allem mit seinen “Heimat”- Filmen unvergesslich poetische Menschen und Bilder erfunden. Sie leuchten über sich und ihren Mikrokosmos weit hinaus. Und er hat gezeigt, dass das aufgeladene Wort “Heimat” zu komplex ist, um es den Nationalisten vom rechten Rand zu überlassen“, so Ulrich Matthes, Präsident der Deutschen Filmakademie, zu der Entscheidung der Auswahlkommission.

Der vielfach preisgekrönte Filmemacher und Autor wurde in Morbach im Hunsrück geboren und zog nach dem Abitur nach München, um Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaft zu studieren. Edgar Reitz war Mitglied der „Oberhausener Gruppe“ und sein erster Spielfilm MAHLZEITEN (Buch, Regie, Produktion), der 1967 bei den Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet wurde, gehörte zu den Debütfilmen, die den Begriff „Junger Deutscher Film“ prägten. In den folgenden Jahrzehnten veröffentlichte Edgar Reitz zahlreiche filmtheoretische Texte, gab sein filmisches Wissen als Hochschullehrer weiter und wurde für seine Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme international gefeiert. Zu seinen wichtigsten Werken zählen die Filme CARDILLAC (1968/69), DIE REISE NACH WIEN (1973), STUNDE NULL (1976/77), DER SCHNEIDER VON ULM (1978) und die weltbekannte HEIMAT-TRILOGIE, die sich aus 31 abendfüllenden Einzelfilmen zu einem Jahrhundert-Epos zusammensetzt und mit über 54 Stunden Spieldauer zu den umfangreichsten erzählerischen Filmwerken der Filmgeschichte zählt.

Edgar Reitz wird den Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den Deutschen Film am 24. April im Berliner Palais am Funkturm in Empfang nehmen. Die 70. Verleihung des Deutschen Filmpreises wird von Edin Hasanovic moderiert und am 24. April um 22:15 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Die ARD-Gemeinschaftsproduktion entsteht unter der Federführung des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).

Quelle: JUST PUBLICITY Berlin