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Streit, Hader, Animositäten: Bayreuth bleibt sich treu - auch im Moment des bewegenden Abschieds von Festspielleiter Wolfgang Wagner. Das Gezänk um Logenplätze wirkt im Kontext der Trauer schlicht taktlos, fügt sich hingegen in das Bild, das die Festspiele seit Jahren bieten, nahtlos ein. Auf dem Grünen Hügel gilt es eben nicht nur der Kunst. Rund um die Villa Wahnfried tobt die Familienzerspaltung als kulturroyales Dauertheater mit offenbar auf ewig garantiertem Unterhaltungswert.

So steht Bayreuth für das Chaos als Konstante. Und straft zugleich alle Versprechen auf eine neue Ära Lügen. Wohin will der Festspielort mit seinen verkrusteten Ritualen und Reflexen aufbrechen, wenn die Versöhnung in den eigenen Reihen nicht gelingt? Der ständige Zwist sorgt für Medienecho, zehrt aber an der Glaubwürdigkeit Bayreuths. Auf Dauer zählt allein, wie sich das Festival in einer rasant verändernden Kulturlandschaft positioniert. Dabei geht es um mehr als einen schäbigen Familienzwist.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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