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Der Gewinner des NDR Kultur Sachbuchpreises 2019 steht fest: Der britische Autor Robert Macfarlane erhält die Auszeichnung für sein Werk „Im Unterland. Eine Entdeckungsreise in die Welt unter der Erde“ (Penguin Verlag). Damit kürt die Jury zum elften Mal das beste in deutscher Sprache erschienene Sachbuch des Jahres.
 
Macfarlanes Buch sei „großartig erzählt“ und „in hohem Maße lesenswert“, so der Jury-Vorsitzende Joachim Knuth, Programmdirektor Hörfunk des NDR: „Dieses Buch hat eine besondere Ausstrahlungskraft, weil der Betrachtungswinkel so originell ist, um die Themen Umwelt, Natur und deren Bewahrung zu beleuchten. Ein Buch, das viele Leserinnen und Leser verdient.“
 
Der britische Wissenschaftler Robert Macfarlane ist auf das Beschreiben von Landschaften, Orten und Reisen spezialisiert und einer der bedeutendsten und einflussreichsten Naturschriftsteller derzeit. Der 43-Jährige lehrt und forscht am Emmanuel College der University of Cambridge. Darüber hinaus ist er Fellow der Royal Society of Literature und hat Action for Conservation mitgegründet, um das Engagement von Jugendlichen für den Naturschutz zu fördern.
 
Regula Venske, Jury-Mitglied und Präsidentin des PEN-Zentrums Deutschland, hat „Im Unterland“ mit „großer Spannung und großem Gewinn“ gelesen: „Macfarlane nimmt uns mit in die in Jahrmillionen entstandene, geologische Welt unter der Erde, aber auch in die von Menschen geschaffene und genutzte, immer ja auch gedeutete und mythologisch überhöhte Unterwelt. Seine Fragen: ‚Wofür dient die Unterwelt in der Geschichte der Menschheit?‘ – und: ‚Was hinterlassen wir späteren Generationen?‘ regen zum Nachdenken an, auch dank der besonderen Eleganz seiner oft poetischen Sprache.“
 
Von einem „unglaublich schönen Schmöker“ spricht Franziska Augstein, Jury-Mitglied und Autorin der „Süddeutschen Zeitung“: „Dieses Buch erzählt uns, was sich unter der Erde abspielt, von Höhlen über städtische Katakomben bis zu Atommülllagerstätten. Macfarlane geht dabei in die Naturwissenschaft ebenso wie in die Kulturwissenschaft. Eine faszinierende Lektüre.“
 
Robert Macfarlane nimmt den mit 15.000 Euro dotierten NDR Kultur Sachbuchpreis am Mittwoch, 20. November, im Rahmen einer feierlichen Gala auf Schloss Herrenhausen in Hannover entgegen. Bei der Verleihung hält die Kulturwissenschaftlerin und Friedenspreisträgerin Aleida Assmann einen Impulsvortrag. Der mit 10.000 Euro dotierte Förderpreis „Opus Primum“ der VolkswagenStiftung wird an diesem Abend ebenfalls verliehen. NDR Kultur überträgt die Preisverleihung live ab 19.00 Uhr im Radio. Bereits seit 2009 zeichnet das Kulturprogramm des NDR das beste Sachbuch des Jahres aus; der Preis zählt heute zu den bedeutendsten dieses Genres im deutschsprachigen Raum.
 
Auf der Shortlist für den NDR Kultur Sachbuchpreis stand neben dem siegreichen Titel „Im Unterland“ zuletzt noch „Zeitenwende 1979. Als die Welt von heute begann“ von Frank Bösch (C.H.Beck). Das zunächst ebenfalls nominierte Buch „Die Gesellschaft des Zorns. Rechtspopulismus im globalen Zeitalter“ hatte der transcript Verlag am Freitag (8. November) nach Plagiatsvorwürfen gegen die Autorin Cornelia Koppetsch zurückgezogen.
 
Die Jury für den NDR Kultur Sachbuchpreis besteht aus: Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger Ph.D., Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung; Dr. Franziska Augstein, Autorin der „Süddeutschen Zeitung“; Hendrik Brandt, Chefredakteur der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“; Dr. Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland; Joachim Knuth (Vorsitz), Hörfunkdirektor und stellvertretender Intendant des NDR; Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der Volkswagen Stiftung; Hilal Sezgin, Publizistin; Dr. Regula Venske, Präsidentin des PEN-Zentrums Deutschland.
 
Quelle: NDR

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