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Zu großer Kunst gehören große Skandale. So ließe sich der Krach kommentieren, der nun um die Elbphilharmonie losbrechen wird - zumindest aus der Sicht hartgesottener Zyniker. Für alle anderen gilt: Das ambitionierte Bauprojekt droht im Chaos langer Prozesse zu stranden. Natürlich zieht die Stadt Hamburg vollkommen zu Recht die Notbremse. Die angeblich so nüchtern rechnenden Hamburger Kaufleute haben sich viel zu lange von einem Baukonzern vorführen lassen. Zuletzt schien es die Firma Hochtief zu sein, die nicht nur Nachforderungen in beliebiger Höhe präsentierte, sondern auch immer neue Eröffnungstermine. Einfach unglaublich.

Die Elbphilharmonie sollte als Leuchtfeuer einer neuen Konzertkultur Hamburgs Weltgeltung mit purer Schönheit überhöhen. Als Symbol schlampiger Planung und überzogener Budgets wird das Projekt jetzt jedoch endgültig zum Ärgernis. Während in Wuppertal Theaterleute gegen drohende Bühnenschließung protestieren und Politiker einfach wegschauen, wenn es um die Rettung des Berliner "Tacheles" geht, fließen für ein neues Konzerthaus immer neue Millionen. Die Kluft zwischen Arm und Reich tut sich auch in der Kulturszene längst wie ein kaum zu schließender Abgrund auf.

Mit gestrafftem Kostenplan und verbindlichem Eröffnungstermin ließe sich der größte Schaden abwenden. Aber wer glaubt wirklich daran, dass sich Stadt und Baukonzern doch noch einigen werden?

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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