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Wynton Marsalis gilt unter Kritikern weltweit als einer der herausragendsten Trompetenspieler seiner Generation. Vergangene Nacht konnte er gegenüber einem beeindruckten Publikum im Emirates Palace in Abu Dhabi unter Beweis stellen, wie sehr der musikalische Visionär diese Bezeichnung verdient. Marsalis und sein Ensemble spielten ihren unnachahmlichen Stil und demonstrierten die reinste Essenz des Jazz. Mit dabei waren Wess Anderson am Saxophon, Marc Cary am Piano, Wycliffe Gordon an der Posaune, Victor Goines an Saxophon und Klarinette, Herlin Riley spielte Percussion und Reginald Veal am Bass.

Auch konnte das Publikum einer spontanen Weltpremiere beiwohnen: Schon am Tag zuvor kam es im Verlauf des Festivals hinter der Bühne zu einer gemeinsamen Jam-Session zwischen dem Oud-Virtuosen Naseer Shamma und Wynton Marsalis. Beide gemeinsam spielten nun beim gestrigen Konzert Marsalis’ Majesty of the Blues. Eine großartige Verbindung von östlichen und westlichen Musik-Strömungen, die das Publikum so schnell nicht vergessen wird.

Die Set-Liste war stilistisch ausgewogen, einerseits mit Marsalis’ eigenen Kompositionen wie Call to Prayer, New Orleans Function, Pedro’s Getaway oder auch Free To Be. Dazu erwies er mit seinem Ensemble den Großen des Genres die Ehre, z.B. mit What Is This Thing Called Love? von Gershwin, Pumpkin’s Lullaby von Anderson oder Cherokee von Noble.

Wynton Marsalis’ Name und der Jazz in den Vereinigten Staaten werden synonym verwendet. Er hat mehr als 60 Platten aufgenommen und über 7 Millionen Tonträger verkauft. Als einziger Künstler überhaupt wurde Wynton Marsalis sowohl in der Kategorie Jazz wie Klassik mit dem Grammy Award geehrt, und er ist auch der einzige Künstler, der fünf Jahre lang in Folge mit dem renommierten Musikpreis ausgezeichnet wurde. Als erster Jazzmusiker gewann er den Pulitzer Preis in der Kategorie Musik

Ebenso berühmt wie für seine musikalisches Werk ist er für seinen persönlichen Einsatz, kommende Generationen von Jazzliebhabern zu fördern, auszubilden und zu inspirieren. Er ist Mitbegründer des Faches Jazz am Lincoln Center – die weltweit erste und beste Ausbildungs-Adresse. Weltweit bietet er zudem Workshops und Ausbildungsprogramme an, so auch in diesem Jahr in den Vereinigten Arabischen Emiraten als einen weiteren Beitrag zum Abu Dhabi Festival 2010.

Wynton Marsalis sagte zu seiner Teilnahme am ABU DHABI FESTIVAL 2010:
“In mehr als 30 Jahren hatte ich das Vergnügen, in mehr Konzersälen aufzutreten, als ich zählen konnte. Ich arbeitete mit Legionen talentierter Musiker und unterrichtete eine unüberschaubare Zahl an Studenten. Der Mittlere Osten ist eine der wenigen Gegenden dieser Erde, die ich noch nie besucht habe und so ist es mir eine Freude, bei diesem herausragenden Künstleraufgebot des ABU DHABI FESTIVALS 2010 mit dabei zu sein. Jazz ermutigt uns, unsere ganz individuelle Geschichte zu erzählen und vermittelt uns, eine gemeinsame Geschichte mit anderen zu entwickeln. Musik drückt die Tiefe und die Kraft unserer menschlichen Verbundenheit aus. Die Hauptelemente des Jazz sind Kreativität, Kommunikation und Gemeinschaftssinn; und ich bin der Auffassung, dass es genau diese Werte sind, die das ABU DHABI FESTIVAL von ganzem Herzen vertritt."

Nach seinem gemeinsamen Bühnenauftritt mit Naseer Shamma im Verlauf seines Konzertes erläuterte er dem Publikum:
“Mit Naseer hier gemeinsam zu spielen, das genau macht einen Musiker aus, es rechtfertigt all die Stunden und Jahre, die man auf das Üben und die Ernsthaftigkeit verwendet. Dieser Mann hat gestern erst sein eigenes Konzert gegeben, hat anschließend gemeinsam mit mir auf seinem Hotelzimmer bis 3 Uhr früh musiziert und nun steht er hier. Er hat einen Tag angehängt, um mit uns aufzutreten. Es ist schwer für mich zu erklären, welchen Respekt und welche Ehrerbietung ich ihm entgegenbringe.“

Mrs. Hoda Al Khamis Kanoo, Gründerin und künstlerische Leiterin des Abu Dhabi Festivals, sagte:
“Wynton Marsalis ist eine wahre Jazzikone und einer der weltweit renommiertesten Trompetenspieler. Wir sind hocherfreut, dass er sein Debut im Mittleren Osten hier in Abu Dhabi gegeben hat. Insbesondere freuen wir uns über seine Teilnahme am Bildungsprogramm, und dass er sein einzigartiges musikalisches Wissen weitergeben möchte. Vergangenen Abend zeigte er uns die Qualität seiner Performance und seine künstlerische Vision – und lässt uns zurück mit einer Erinnerung an eine unübertreffliche Jazznacht.“

Das Abu Dhabi Festival findet statt unter der Schirmherrschaft Seiner Hoheit General Sheikh Mohamed bin Zayed Al Nahyan, Kronprinz von Abu Dhabi und stellvertretender Oberster Befehlshaber der Streitkräfte der Vereinigten Arabischen Emirate. Es begann am 20. März und läuft noch bis zum 7. April. Das diesjährige Festival ist ein Fest der Künste und Kultur mit über 90 Einzelevents in 3 Wochen. Das Abu Dhabi Festival vereint Weltklasse-Aufführungen der traditionellen und klassischen Musik mit Jazzmusik, Drama, Bildenden Künsten, Ballett und einen reichhaltigen Bildungs- und Communityprogramm.

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