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Beim großen Musikdialog Hamburg 2019 diskutieren Dr. Peter Tschentscher, Hamburgs Erster Bürgermeister, und Dr. Carsten Brosda, Hamburgs Senator für Kultur und Medien, mit den Verantwortlichen der deutschen Musikwirtschaft über die Zukunft der Branche. Unter anderem mit dem YouTuber und Musiker Fynn Kliemann und der Managerin der Band „Deichkind“Katharina Köhler sprechen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem über die Erwartungen der jungen Generation an die Musikwirtschaft. Außerdem wurden, unmittelbar vor der Eröffnung des Reeperbahn Festivals, die neuen Ergebnisse der Studie zur Zukunft der Musiknutzung vorgestellt, die zeigt, dass die Wertschätzung für Musik wieder wächst.
 
Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Hamburg hat eine lange Tradition als Musikstadt. Mit dem Musikdialog wollen wir die neuesten Trends und Entwicklungen der Musikbranche diskutieren. Die Ergebnisse der beim Musikdialog vorgestellten Musikstudie sind ermutigend. Sie zeigen, dass für immer mehr Nutzer gute Musik ihr Geld wert und live erlebte Musik durch nichts zu ersetzen ist. Das ist eine wichtige Grundlage für die Zukunft der Branche und der Musikstadt Hamburg.“
 
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Die Musiktradition der Stadt bringt Formate wie das Reeperbahn Festival hervor und ermöglicht, dass man in Hamburg nicht nur Musik auf höchstem Niveau erleben, sondern auch von Musik leben kann. Dieses Umfeld gilt es zu fördern und auszubauen, weshalb wir mit Formaten, wie dem Musikdialog auch über den Tellerrand blicken und zum Beispiel über die Erwartungen der jungen Generation an die Musikwirtschaft und an die Politik diskutieren wollen. Das gibt uns auch Hinweise darauf, wie sich die Musikbranche künftig noch künstlerisch und wirtschaftlich erfolgreich weiterentwickeln kann und was wir politisch dazu beitragen können.“
 
Kurz vor Beginn des Reeperbahn Festivals treffen sich traditionell rund 60 Spitzenvertreterinnen und -vertreter der deutschen Musikwirtschaft, um gemeinsam mit dem Ersten Bürgermeister und dem Senator für Kultur und Medien über die Belange der Branche zu diskutieren. In diesem Jahr stand die Auseinandersetzung mit der „Next Generation Music“ im Mittelpunkt der Konferenz. Dabei gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Frage nach, welche Erwartungen die nächste Generation an die Branche und die Politik hat. Als Impulsgeber für dieses Thema waren der YouTuber und Musiker Fynn Kliemann sowie die „Deichkind“-Managerin Katharina Köhler eingeladen – sie gaben einen ehrlichen und kritischen Einblick in die Sichtweise der jungen Generation.
 
„Ich bin mit dem, was ich mache, auch erfolgreich, weil meine Generation die Haltung hat: Komm, wir machen das jetzt selbst, wir brauchen da niemanden für", so Fynn Kliemann. Und die Musikmanagerin Katharina Köhler betonte, dass es bei dem Thema der „Next Generation“ immer auch um das große Thema gehe, wie wir in Zukunft leben und arbeiten wollen: „Unsere Haltung bei Deichkind ist dabei ganz klar: Man sollte in Zukunft Unternehmen mit sozialer Verantwortung, in Achtsamkeit und mit Nachhaltigkeit führen.“
 
Außerdem wurden beim Musikdialog die neuen Ergebnisse der auf insgesamt drei Jahre angelegten Musikstudie vorgestellt und diskutiert – mit einer erfreulichen Botschaft: Die Wertschätzung für Musik wächst! Ein Jahr nach Beginn der repräsentativen Studie „Musiknutzung in Deutschland“ zeigt sich: Die Deutschen sind wieder bereit, mehr Geld für ein physisches Album (+4 Prozent), ein Digitalalbum (+12 Prozent) oder ein Live-Konzert (+9 Prozent) auszugeben. Ebenfalls zugenommen hat die Nutzung kostenpflichtiger Streamingdienste (+26 Prozent).
 
Daneben lässt sich aber auch feststellen, dass bereits in den letzten Jahren die Nutzung von Musik in vielen Bereichen einen erheblichen Wandel erfahren hat. Anzeichen dafür sind laut der Studie die wachsende Bedeutung von kostenpflichtigen Streamingangeboten und die zunehmende Nutzung von Smart Speakern zum Musikhören. Auch wenn der digitale Wandel beim Konsum von Musik in vielen Bereichen vollzogen ist, so gibt es im Zusammenhang mit Live-Musik-Events allerdings einen entgegengesetzten Trend zu beobachten: Für 86 Prozent der Befragten können Musikvideos den Besuch von Live-Musik-Events nicht ersetzen.
 
Bei der Studie handelt es sich um eine repräsentative Panelbefragung in sechs Wellen. Die erste Welle der Befragung fand im August 2018 statt – die weiteren Wellen werden alle sechs Monate erhoben. Für die erste Welle waren 5.140 in Deutschland lebende Menschen im Alter von 16 bis 70 Jahren zu ihrem Musiknutzungs-, Such- und Kaufverhalten befragt. Ziel ist eine fundierte Analyse, wie in Deutschland aktuell und zukünftig Musik entdeckt, gekauft und konsumiert wird. Die Ergebnisse der ersten Welle waren im September 2018 veröffentlicht worden. Die jetzt präsentierten Daten basieren auf Befragungen der dritten Welle, für die 2.514 in Deutschland lebende repräsentativ ausgewählte Personen zwischen 16 und 70 Jahren zu ihrem Musiknutzungs-, Such- und Kaufverhalten interviewt wurden. Befragungszeitraum war Juli 2019.
 
Wissenschaftlicher Leiter der Studie ist Prof. Dr. Michel Clement, Inhaber des Lehrstuhls für Marketing & Media am Institut für Marketing der Fakultät für Betriebswirtschaft an der Universität Hamburg. Auftraggeber sind in Kooperation die zentralen Verbände der Musikwirtschaft, Unterstützer und Förderer sind die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg sowie die Initiative Musik gGmbH.
 
Quelle: Behörde für Kultur und Medien Hamburg