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Welchen Plan hat die Stadt Köln für den 8. Mai 2020? Die ganze Welt gedenkt des Kriegsendes vor 75 Jahren. In der Diskussion ist unser Vorschlag, einen Ruinenteppich auf dem Roncalliplatz auszurollen. Wie finden Sie diese Idee? Soll die Stadt Köln diesen Vorschlag in die Tat umsetzen?

Der Gedenktermin '75 Jahre Kriegsende' ist für Köln auch ein Tag der demokratischen Neugründung. Köln war zu 90 Prozent zerstört. Hunderttausende Kölner hatten wie Millionen Menschen in Europa ihre Heimat als Folge des deutschen Angriffskrieges verloren. Ausgebombte, Flüchtlinge, Vertriebene, Befreite aus Kriegsgefangenen-, Arbeits- und Vernichtungslagern mussten eine neue Heimat suchen und aufbauen. Im März 1945 harrten gerade noch 40.000 traumatisierte Einwohner (von 750.000) in der Stadt aus.
An diese Situation, die sowohl ein Ende wie einen Anfang markiert, soll der Ruinenteppich auf dem Roncalliplatz erinnern. Dieser Teppich zeigt ein begehbares Bild der Ruinenstadt und verwandelt den Platz zusammen mit der Dachlandschaft des Römisch-Germanischen Museums in einen Parcours der Erinnerung. 

Die Erfahrung, niemals mehr Hass und Hetze zuzulassen, prägt Köln bis in die Gegenwart, verlangt nach geduldiger Wiederholung und zeitgenössischen Formen des Erinnerns: Immer weniger Zeitzeugen stehen für Augenzeugenberichte zur Verfügung, die eine nachwachsende Generation und die Neubürger mit Migrationshintergrund über die Stunde Null aufklären.

Der #Ruinenteppich wäre auch ein guter Start in die Kommunalwahl. Die Bürger und ihre Parteien vergewissern sich der gemeinsamen Grundlagen und Erfahrungen, auf denen die Demokratie aufbaut. Für die Herausforderungen der Zukunft müssen sie belastbar und lebendig bleiben.

Quelle: westermannkulturprojekte