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Hamburger Ostertöne 2010. Brahms und Moderne mit Vokalmusik und Komponist Mark Andre – 4.000 Besucher in der Laeiszhalle und St. Katharinen.
Die Hamburger Ostertöne, das einzige Klassik-Festival der Hansestadt, begeisterte auch im fünften Jahr sein Publikum mit „Brahms und Moderne“. Unter der künstlerischen Leitung von Simone Young besticht das Festival seit jeher durch ein fantasievolles Programm, das den musikalischen Faden von Brahms bis zur Gegenwart spinnt, inspirierende Begegnungen ermöglicht und Musik in Beziehung zu benachbarten Kunstsparten setzt.

Worte, Texte, Stimmen – Klang, Zeit, Raum und Bewegung: Stimmen in aller Vielfalt und Raumerlebnisse besonderer Art bildeten den Kosmos der Hamburger Ostertöne 2010, die neben der Laeiszhalle zum ersten Mal die Hauptkirche St. Katharinen, in unmittelbarer Nähe der Elbphilharmonie, als Spielorte hatten. Vokalmusik der unterschiedlichsten Genres stellte dabei den einen Pol dar, der diesjährige Komponist of Residence Mark Andre den anderen. Andres Musik eröffnete dem Hörer ein Universum, in dem räumlich verteilte Stimmen, Orchestergruppen und elektronische Klänge eine unvermittelte Kraft und Spannung entfalten. Dafür wurde in der Laeiszhalle eigens auf dem 1. Rang eine Bühneninstallation in Kreuzform aufgebaut.

Am Karfreitag eröffnete Simone Young mit ihren Philharmonikern, dem NDRChor, dem Experimentalstudio des SWR und der wunderbaren Mezzosopranistin Waltraud Meier die Hamburger Ostertöne 2010. Die Sopranistin Barbara Hannigan verzauberte mit ihrer lyrischen Stimme zu zeitgenössischer Musik, Sopranistin Anja Harteros begeisterte ihr Publikum mit dem Liedwerk von Johannes Brahms.
Der russische Starpianist Boris Berezovsky glänzte mit Brahms Klaviersonate Nr. 3 f-Moll und ergänzte das Programm um weitere Werke von Franz Liszt. Über ein besonders stimmungsvolles Konzert und fast ausverkauftes Konzert freute sich am Ostersonnabend das Ensemble Recherche in St. Katharinen. Im sanft beleuchteten Kirchenraum präsentierte das profilierte Orchester für neue Musik Mark Andres Komposition „…als….“ in Kombination mit Ingmar Bergmanns Filmwerk „Das siebente Siegel“.

Simone Young als künstlerische Leiterin sieht die Konzeption des Festivals bestätigt und freut sich über eine gelungene Festivalorganisation: „Die ‚Ostertöne’ setzten in diesem Jahr ihren Schwerpunkt auf Stimmen. Erneut konnten wir ein musikalisch hoch spannendes Programm mit international herausragenden Künstlern wie Waltraud Meier, Barbara Hannigan, Anja Harteros, dem Quatuor Diotima oder Christian Tetzlaff präsentieren. Das Festival hat sich hier in Hamburg als feste Größe etabliert und sein Publikum gefunden. Besonders freue ich mich, dass wir in diesem Jahr mit Mark Andre einen Komponisten vorstellen konnten, dessen Musik noch nicht so bekannt ist, aber durch die ‚Ostertöne’ viele neue Fans gefunden hat.
Seine Verschmelzung von Klang- und Raumerlebnis ist eine spannende Farbe in der Neuen Musik. Und die geistige Kraft seiner Kompositionen trat mit Brahms’ Werken in einen konstruktiven Dialog. Ein Erfolg, den wir im nächsten Jahr fortsetzen wollen.“
Ein Erfolg der sich auch in der Besucherzahl von rund 4.000 Gästen sehen lassen kann.

Für die Hamburger Ostertöne im nächsten Jahr haben bereits die Hamburger Sopranistin Mojca Erdmann, Cellist Mischa Maisky und die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ihren Auftritt zugesagt.

Quelle: Hamburger Ostertöne 2010