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Am 21. September lädt das Atelierhaus Mengerzeile mit einem Fest zur Wiedereröffnung und Open Studios ein. Die Künstler*innen sehen positiv in die Zukunft, denn das Atelierhaus bleibt erhalten.  Die Existenz des Atelierhauses Mengerzeile in Treptow ist jetzt für eine Laufzeit von 25 Jahren gesichert, nachdem den 38 Künstler*innen 2013 der Rauswurf drohte.
 
Seitdem kämpften sie um den Erhalt ihrer Räume, bis sich der Eigentümer nach langen Verhandlungen bereit erklärt hat, das Gebäude zum größten Teil weiterhin als Atelierhaus zu nutzen. Im Gegenzug haben sich die Künstler*innen mit den notwendigen und zum Teil auch begrüßten Sanierungsarbeiten einverstanden erklärt und haben einer Umwidmung eines Teils des Gebäudes in Wohnraum zugestimmt. Die Bauarbeiten sind nun nach 2 Jahren abgeschlossen, das Haus wurde kernsaniert und komplett umgebaut und alle Künstler*innen konnten bleiben.
 
Die Wiedereröffnung ist ein freudiger Neuanfang und zugleich ein positives Beispiel entgegen der prekären Raumsituation für Künstler in Berlin. Die Künstler*innen des Atelierhauses betreten damit einen neuen Abschnitt mit einer gesicherten Grundlage ihrer Arbeitsräume.
 
„Wir hatten das absolute Glück, auf einen Investor zu treffen, der bestehende Strukturen in der Stadt nicht ignoriert und vor allem nicht nur an Profit denkt, sondern auch ein Interesse an den Orten hat, die Berlin als Stadt besonders und attraktiv machen. Es war für alle Beteiligten ein steiniger und nervenaufreibender Weg, der aber am Ende zu einem guten Ergebnis geführt hat.“ sagten Eva Noack und Ilona Ottenbreit aus dem Atelierhaus dazu.
 
Der Eigentümer Christoph Höhne äußerte sich zur einvernehmlichen Lösung: „Ich freue mich auf die Umsetzung eines spannenden Projektes, mit dem wir zeigen können, dass Veränderung und Wandel in Berlin auch gemeinsam und konstruktiv mit bestehenden Strukturen erfolgen kann. Es ist wichtig, dass in Berlin auch die Entwicklung und Veränderung im Immobilienbereich als Chance auf eine positive Veränderung für Ihre Bewohner genutzt wird und nicht wie aktuell im Wesentlichen als Gefahr gesehen wird.“

Landesbürgschaften haben in der Vergangenheit bei Unternehmen Anwendung gefunden. Doch seit Frühjahr 2019 sind sie auch für Künstler*innen und Kulturschaffende ein neues Instrument für die Aufnahme von Krediten. Prof. Tim Renner, Vorstand des Kulturforums der Sozialdemokratie und Kulturstaatssekretär a.D.: „Der Gedanke zum Bürgschaftsprogramm für Künstler kam uns konkret durch die Situation der Mengerzeile 2016. Wir fragten uns, wie wir Künstler ermöglichen könnten, Immobilien zu erwerben, in denen sie arbeiten, wenn diese von privater Hand verkauft werden sollten. Zusammen mit der Finanzverwaltung ersannen wir dann ein Bürgschaftsprogramm, welches mit 17,7 Millionen ausgestattet wurde. Für die Mengerzeile war diese Lösung schließlich gar nicht mehr nötig, aber inspiriert durch diese wird sie hoffentlich noch vielen Künstlerinnen und Künstlern helfen.“
 
WIEDERERÖFFNUNG MENGERZEILE
engerzeile e.V.
Samstag, 21. September 2019, Mengerzeile 1-3, 12435 Berlin
BodenProbe - die erste Ausstellung im neuen Projektraum
Grand Opening, ab 14 Uhr
Open Studios 14- 18h
Hoffest mit Konzerten und vieles mehr – open end

Quelle: rische & co pr