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»Wir freuen uns sehr, eine der bedeutendsten deutschen Schauspielerinnen auszuzeichnen. Nina Hoss ist auf der Leinwand genauso präsent wie auf der Theaterbühne. Sie engagiert sich leidenschaftlich für das Kino, geht an Grenzen und zeigt auch außerhalb des Filmsets Haltung. Nina Hoss ist eine herausragende Persönlichkeit, die einen wichtigen Beitrag zur Filmkultur leistet und auch im Ausland zu den bekanntesten deutschen Schauspielerinnen ihrer Generation zählt«, sagt Festivalleiter Albert Wiederspiel.

Nina Hoss ist bei der diesjährigen Ausgabe von FILMFEST HAMBURG in zwei Filmen zu sehen: In Das Vorspiel von Ina Weisse (Produktion: Lupa Film; Verleih: Port au Prince; Kinostart: 23. Januar 2020) spielt sie eine Geigenlehrerin, die an ihren eigenen Ansprüchen zerbricht und in eine tiefe Lebenskrise gerät. In Katrin Gebbes Film Pelikanblut (Produktion: Juna Film; Verleih: DCM) ist sie eine alleinerziehende Mutter, deren Mutterinstinkt alle Grenzen überschreitet. Beide Filme laufen in der Sektion »Große Freiheit« und sind für den Hamburger Produzentenpreis für Deutsche Kinoproduktionen nominiert. 

Nina Hoss wurde 1975 in Stuttgart geboren. Ihre Mutter war Schauspielerin und Intendantin der Württembergischen Landesbühne, ihr Vater Mitbegründer der Partei Die Grünen. Bereits als Schauspielschülerin an der Ernst-Busch-Schule in Berlin gab sie mit Und keiner weint mir nach von Joseph Vilsmaier ihr Kinodebüt. Bernd Eichinger besetzte sie 1996 in Das Mädchen Rosemarie. Sechs Filme drehte sie mit Christian Petzold, für die Rolle als Yella in dem gleichnamigen Drama wurde sie 2007 bei der Berlinale mit dem Silbernen Bären als beste Schauspielerin ausgezeichnet. International spielte sie an der Seite des 2014 verstorbenen Philip Seymour Hoffman in A Most Wanted Man von Anton Corbijn und übernahm die Rolle der Astrid in der US-Serie Homeland. Als Ensemblemitglied der Berliner Schaubühne stand Nina Hoss unter anderem in Thomas Ostermeiers Didier Eribon-Bearbeitung »Rückkehr nach Reims« und »Bella Figura« nach Yasmina Reza auf der Bühne und war in zahlreichen internationalen Gastspielen zu sehen. 2011 wurde sie in die internationale Wettbewerbsjury der Berlinale berufen, 2016 in die internationale Jury des Filmfestivals von Venedig. 2019 erhielt Nina Hoss eine Einladung zur Mitgliedschaft in der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die den Oscar verleiht.

Nina Hoss unterstützt die Aktion »Deine Stimme gegen Armut«, ist Terre-des-Femmes-Botschafterin und engagiert sich gegen weibliche Genitalverstümmelung. 2004 und 2010 wurde die Schauspielerin von den Grünen in die Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten entsandt.

Nina Hoss ist nach Jodie Foster, Isabelle Huppert, Tilda Swinton und Catherine Deneuve, die fünfte Schauspielerin, die mit dem Douglas Sirk Preis ausgezeichnet wird. Die renommierteste Auszeichnung von FILMFEST HAMBURG ist seit 1995 fester Bestandteil des Festivals. Weitere Preisträger waren in den Vorjahren unter anderem Clint Eastwood, Aki Kaurismäki, Francois Ozon, Kim Ki-duk, Fatih Akin, Wim Wenders und Jafar Panahi.

FILMFEST HAMBURG findet vom 26. September bis 5. Oktober 2019 statt. Gezeigt werden über 130 Produktionen als Welt-, Europa- oder Deutschlandpremieren in den Festivalkinos Abaton, CinemaxX Dammtor, Metropolis, Passage und Studio-Kino. Das Programm wird am 10. September 2019 bekannt gegeben, der Ticketverkauf startet am 18. September 2019.

Douglas Sirk Preis

FILMFEST HAMBURG vergibt den diesjährigen Douglas Sirk Preis an die Schauspielerin Nina Hoss. Die Preisverleihung findet am 29. September 2019 um 19 Uhr im Rahmen der Deutschlandpremiere von Pelikanblut im CinemaxX Dammtor statt.

Quelle: Filmfest Hamburg gGmbH