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„Jede der rund 160 Bibliotheken im Land verdient unsere Anerkennung und Unterstützung. Der Bibliothekspreis, den wir in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben, ist Ausdruck dieser Wertschätzung.“ Mit diesen Worten begrüßte Kulturministerin Karin Prien heute (15. Mai) die Gäste, die zur Preisverleihung in das Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) nach Kiel gekommen waren und dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Trägerkommunen der Bibliotheken für ihre herausragende Arbeit.

„Bibliotheken spielen eine wichtige Rolle für die soziale Integration und brechen die Gefahr der Vereinsamung auf“, sagte die Ministerin. In einer immer anonymeren Welt entwickelten sie Bindungskraft, sie „funktionieren als dritte Orte, die ein Ankommen erlauben, ein Dazugehören, jenseits der bestehenden gesellschaftlichen Raster“. 
 
„Bibliotheken als dritter Ort – 3rdPlace4All“, so lautete denn auch das Motto der diesjährigen Ausschreibung, auf die sich insgesamt 17 Bibliotheken beworben hatten. „Gesucht war ein nichtkommerzieller öffentlicher Kultur- und Bildungsraum der Kommune mit hoher Aufenthaltsqualität, der sich als Wohnzimmer und Treffpunkt der Gemeinde versteht, der den Menschen und nicht das Buch in den Mittelpunkt stellt“, erläuterte Kulturministerin Prien. Aus den eingereichten Bewerbungen hat die Jury schließlich zwei Preisträger erwählt: 
 
In der Kategorie der Bibliotheken in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern (Preisgeld 5.000 Euro) waren Büsum und Sylt nominiert und die Auszeichnung geht an die Bücherei Satrup.
 
Begründung: Unter einem Dach vereint findet sich in Satrup Bücherei, Familienzentrum, VHS und Büro der Bildungslandschaft mitten im Ort und bildet damit – auch in direkter Nähe des Schulzentrums – einen wichtigen Teil des dörflichen Lebens. Bezogen auf die Gemeindegröße ist das Bildungsforum i-Punkt ein zentraler Kern und Umschlagsplatz mit modernster Multimediatechnik, der auch in die Fläche wirkt. Interessante Anknüpfungspunkte finden sich quer durch alle Generationen unter anderem in der Hebammensprechstunde, den Konferenzen der Deutschlehrkräfte, dem Defibrillator oder der E-Tankstelle. Der Treffpunkt-Charakter des Hauses für alle Generationen ist gut umgesetzt, wer in den Seminarraum im hinteren Gebäudeteil möchte, kommt automatisch durch die Bücherei, nimmt Bücher wahr und Anregungen auf. Seit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten mit rund 400 Quadratmetern im September 2017, die als dritter Ort konzipiert und im Übrigen mit EU-, Bundes- und Landesmitteln finanziert wurden, konnte die Bibliothek die Zahl ihrer Besucherinnen und Besucher verdoppeln, entgegen des landes- und bundesweiten Trends rückläufiger Zahlen.
 
 In der Kategorie der Bibliotheken in Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern (Preisgeld 10.000 Euro) waren Lauenburg und Wedel nominiert und die Stadtbücherei Norderstedt wird ausgezeichnet.
 
Begründung: Norderstedt hat das Prinzip des dritten Ortes in die gesamte Bibliotheksarbeit einbezogen. Besonders erwähnenswert sind diverse Sprechstunden, zum Beispiel die der Oberbürgermeisterin oder des Seniorenbeirates, und die Kooperation mit der Drogen- und Suchtberatungsstelle, der Austausch von Buchtipps („Was lesen Sie gerade?“), die Werbeaktion „Büchereikarte in Schultüte“, die Smartphone-Hilfestellungen von Schülerinnen und Schülern für SeniorIinnen und Senioren, das Repair-Café für Fahrräder und Spielzeug, das Terrarium, der Lesegarten mit Bienenkasten, die Graphothek sowie die Aktionsfläche „Selber machen“, ein Makerspace mit 3D-Drucker, Beebots, Lego-Mindstorms, Buchfalt-Kunst, Schreibwerkstatt, Brettspielen oder einem Escape-Room Hogwarts. Vorbildlich sind auch die ausgedehnten Öffnungszeiten sowie der Modellversuch der offenen Bibliothek in der Zweigstelle Glashütte, die den Zugang für freigeschaltete, volljährige Nutzerinnen und Nutzer auch ohne Personal ermöglicht. Die Stadtbücherei richtet den Fokus auf die Menschen und nicht auf die Medien und begreift diese Entwicklung als einen fortwährenden Prozess. Die Bibliothek hat sich zu dem Kulturzentrum der Stadt entwickelt und ist auch im bundesweiten Vergleich sehr gut aufgestellt.
 
Quelle: Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein

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