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Am 3. Mai 2019 gedenkt Hamburg des Kriegsendes und der Befreiung der Konzentrationslager vor 74 Jahren. Zu der Gedenkveranstaltung in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme werden auch in diesem Jahr zahlreiche internationale Gäste erwartet. Darunter sind ehemalige KZ-Häftlinge und Angehörige aus Belarus, Dänemark, Israel, den Niederlanden, Russland, Schweden, der Ukraine und den USA sowie Vertreterinnen und Vertreter der Landesverbände der Amicale Internationale KZ Neuengamme.


Grußworte sprechen Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, Karl Paiuk, Überlebender des KZ Neuengamme aus der Ukraine, und Helle Sörensen, Präsidentin der dänischen Landsforeningen af KZ-Fanger fra Neuengamme und Tochter eines Häftlings des KZ Neuengamme. Schülerinnen und Schüler der Ida Ehre Schule stellen zudem das Ergebnis eines Filmprojektes mit dem Titel „Erinnerungen – was bleibt?“ vor. Musikalisch begleitet wird die Gedenkfeier vom Neuen Chor Hamburg e.V.  Die Veranstaltung endet mit einer Kranzniederlegung am ehemaligen Arrestbunker.

 

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Das Gedenken an die NS-Verbrechen ist eine wesentliche Grundlage, um heute Verantwortung für unsere freie, offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft zu übernehmen. Gerade in Zeiten, in denen einige immer unverhohlener versuchen, die menschenverachtende Ideologie und den Völkermord der Nazis zu relativieren und zu verharmlosen, gilt es mehr denn je, die Stimme zu erheben. Wir müssen uns fortwährend über unsere freiheitlichen Grundwerte verständigen und diese gegen Versuche der Bevormundung und Ausgrenzung verteidigen. Die KZ-Gedenkstätten leisten hier mit ihrer einmaligen und eindringlichen Perspektive auf Vergangenheit und Gegenwart wertvolle Arbeit. Ihre Position gilt es zu stärken und ihre Unabhängigkeit für die Zukunft zu sichern.“

 

Dr. Detlef Garbe, Direktor KZ-Gedenkstätte Neuengamme: „Heute können nur noch wenige Überlebende, die von Verfolgung und Terror aus eigenem Erleben berichten können, ihre Stimme erheben. Daher kommt den Orten und Sachzeugen eine hohe Bedeutung zu. Die oftmals von den Überlebenden erkämpften Gedenkstätten gehören zu ihrem Vermächtnis. Sie haben das ,Nie wieder!‘ in die heutige Zeit zu übertragen, in dem sie die Geschichte bewahren und sie den Nachgeborenen vermitteln. Sie sind Orte des Gedenkens, des Lernens und der Mahnung. Auch wenn das Letztere ein antiquierter Begriff ist, die Aufgabe ist hochaktuell.“

 

Das KZ Neuengamme war das größte nationalsozialistische Konzentrationslager in Nordwestdeutschland. Es waren mehr als 100.000 Menschen aus ganz Europa im Hauptlager und in über 85 Außenlagern inhaftiert. Mindestens 42.900 von ihnen kamen nachweislich ums Leben.

Zum 60. Jahrestag der Befreiung wurde 2005 die KZ-Gedenkstätte Neuengamme eingeweiht, sie ist eine der größten Gedenkstätten in Deutschland. Als Gedenk- und Lernort verbindet sie die Erinnerung an die Opfer des SS-Terrors mit vielfältigen Möglichkeiten zur Beschäftigung mit den Ursachen und Folgen der NS-Herrschaft.

Quelle: Behörde für Kultur und Medien Hamburg