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Zu ihrem 100. Jubiläum hat der Hamburger Senat die Hamburger Volksbühne heute mit einem Senatsempfang gewürdigt. Der 23.000 Mitglieder zählende Verein hat es zur Aufgabe gemacht, eine breite Öffentlichkeit für die vielfältigen kulturellen Angebote der Stadt zu begeistern. Im Zuge des Empfangs im Rathaus überreichte der Senator für Kultur und Medien Dr. Carsten Brosda dem Vorstandsvorsitzenden der Volksbühne Bernd Rickert für sein großes Engagement die „Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes“ in Silber.

Es erschienen auch Vertreterinnen und Vertreter weiterer Volksbühnen aus Deutschland. Für die Hamburger Mitglieder findet ferner eine Aufführung des Klassikers „Wer hat Angst vor Virgina Woolf?“ am 23. März im Schauspielhaus statt, bei der auch Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher sprechen wird. Am 18. März startet zudem die Ausstellung „Die Zeit war reif! 100 Jahre – Aufbruch in die Demokratie“ im Rathaus, die sich bis zum 7. April den gesellschaftlichen Umwälzungen vor 100 Jahren widmet, in deren Zuge unter anderem die Volksbühne, wie auch die Stiftung Hamburger Öffentliche Bücherhallen, die Universität Hamburg und die Kita-Vereinigung Elbkinder gegründet worden waren. 
 
Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Die Gründung der Hamburger Volksbühne vor 100 Jahren war ein bedeutender Schritt zur Teilhabe aller Hamburgerinnen und Hamburger an Kunst und Kultur. Neben vielen anderen Einrichtungen, die in dieser bewegten Zeit gegründet wurden, war auch die Hamburger Volksbühne ein Baustein auf dem Weg zur Demokratie und Bildung für alle. Ich wünsche der Volksbühne viele weitere erfolgreiche Jahre und danke dem engagierten Team für seinen Einsatz.“
 
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Die Hamburger Volksbühne hat sich über die Jahrzehnte als aktiver und unermüdlicher Partner und Ideengeber für das Publikum und die Kultureinrichtungen der Hansestadt, und hier insbesondere die Hamburger Theater, etabliert. Der Volksbühne gelingt es immer wieder, außergewöhnliche künstlerische oder gesellschaftliche Veranstaltungen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Dieser Anspruch ist auch eng mit der Gründungszeit der Volksbühne und vieler weiterer Hamburger Institutionen verknüpft: Demokratie, Teilhabe und Emanzipation waren gerade zu Beginn der Weimarer Republik Anliegen und Ansporn in vielen Bereichen gesellschaftlichen Lebens und sollten uns als Gesellschaft gerade aktuell wieder stärker als Handlungsmotivation dienen. Der Hamburger Volksbühne gratuliere ich zu ihrem geschichtsträchtigen Jubiläum und danke insbesondere dem Vorstandsvorsitzenden Bernd Rickert herzlich für sein Engagement, für das er heute die verdiente Auszeichnung des Senats erhalten hat.“ 
 
 

Die Hamburger Volksbühne

Die Idee der Volksbühne stammt ursprünglich aus Berlin, wo bereits 1890 die Freie Volksbühne entstand, die insbesondere Arbeiterinnen und Arbeitern Theaterbesuche ermöglichen sollte. Ein entsprechendes Pendant wurde nach dem Ersten Weltkrieg in Hamburg geschaffen, wo sich am 4. Januar 1919 die Hamburger Volksbühne gründete. Bereits zwei Jahre später konnte sie etwa 9.000 Mitglieder verzeichnen, was maßgeblich auf die engagierte Leitung des Vorsitzenden und damaligen Bürgerschaftspräsidenten Rudolf Roß zurückzuführen ist. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die Volksbühne in die NS-Organisation „Deutsche Bühne“ überführt und an den „Kampfbund für Deutsche Kultur“ angeschlossen, der Vorstand musste zurücktreten. Im Zuge des Zweiten Weltkrieges und der Bombardierungen auf Hamburg wurde der Theaterbetrieb bis 1944 aufrechterhalten. Nach Ende des Krieges und der nationalsozialistischen Diktatur kam es wiederum zu einem starken Anstieg der Mitgliederzahlen, zudem etablierte sich die Volksbühne auch als eine wichtige Stimme im kulturpolitischen Diskurs. In den 1970er-Jahren erweiterte sie ihr Mitgliederangebot um die bis heute bestehenden Theater-, Studien- und Kulturreisen. Aktuell bietet die Hamburger Volksbühne ihren rund 23.000 Mitgliedern kulturelle Angebote aus rund 45 staatlichen und privaten Theatern, kombiniert mit unterschiedlichen Abonnementmöglichkeiten, die einen vergünstigten Eintritt gewähren. Die Theaterbesuche können beispielsweise mit Ausstellungsbesichtigungen oder Konzerten ergänzt werden.

Quelle: Behörde für Kultur und Medien Hamburg

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