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Institut für Auslandsbeziehungen: Zwischen Bollywood und deutscher Klassik. Studie des Instituts für Auslandsbeziehungen zieht Bilanz über die deutsch-indischen Kulturbeziehungen.
Indien hat sich im letzten Jahrzehnt zu einer neuen Supermacht und einem wichtigen Wirtschaftspartner für Deutschland entwickelt. Auch kulturell übt das Land auf die Deutschen eine starke Anziehungskraft aus – von "Bollywood" über Literatur zu indischer Küche. Dieser Entwicklung widmet das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) eine Studie: "Tradition und Aufbruch – Die deutsch-indischen Kulturbeziehungen". Sie gibt eine Bestandsaufnahme von der klassischen Kulturvermittlung, dem Schüler- und Jugendaustausch, Kooperationen in Wissenschaft und Bildung, die Sprachvermittlung bis hin zu Städtepartnerschaften, bilateralen Kulturgesellschaften und politischen Bildungsmaßnahmen.

Die Sterne für eine Vertiefung des deutsch-indischen Kulturaustauschs standen noch nie so gut. Auf der einen Seite hat sich Indien durch den wirtschaftlichen Aufstieg der Welt geöffnet, und auf der anderen Seite hat Deutschland sein Interesse am Subkontinent neu entdeckt. Um das große, noch ungenutzte Potenzial der deutsch-indischen Kulturbeziehungen besser auszuschöpfen, empfiehlt die Studie u. a. den Ausbau des Schüleraustauschs und der Städtepartnerschaften sowie eine engere wissenschaftliche Zusammenarbeit. Chancen eröffnen sich auch im Bereich des Sprachunterrichts, da die Nachfrage nach Deutsch als Fremdsprache in Indien enorm gestiegen ist. Gleichzeitig besteht in vielen Bereichen Nachholbedarf: Tanz, Musik, Theater, Film und Literatur aus Indien finden in Deutschland leicht ein Publikum, umgekehrt hat es deutsche Kunst schwer, sich auf dem indischen Markt durchzusetzen.

Quelle: IfA, Stuttgart