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Senat und Bürgerschaft haben im Rahmen der Haushaltsverhandlungen für die Jahre 2019 und 2020 die Förderung für die Freie Tanz- und Theaterszene um insgesamt 1.152.000 Euro erhöht und damit auf jetzt 2.054.000 Euro nahezu verdoppelt. Mit den zusätzlichen Mitteln sollen zusätzliche Projekte gefördert und die Strukturen und Rahmenbedingungen für die Freie Darstellende Szene verbessert werden.

So konnten in der jetzt beschlossenen Förderrunde in der Spielzeit 2019/2020 insgesamt 47 Projekte berücksichtigt werden. Das sind 16 mehr als im Jahr zuvor. Künftig werden zudem jedes Jahr drei statt wie bisher zwei neue Konzeptionsförderungen vergeben. Hinzu kommt in diesem Jahr eine neue vierte Konzeptionsförderung, die in Kooperation mit der Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung speziell für Kinder- und Jugendtheaterprojekte vergeben wurde. Zudem wurde eine Basisförderung neu eingerichtet, die es den freien Gruppen ermöglicht, Projekte besser zu entwickeln.
 
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „In einer gemeinsamen Kraftanstrengung ist es uns gelungen, die Arbeitsbedingungen für die Freie Szene in Hamburg deutlich zu verbessern. Neben dem Ausbau der Förderung für die Freie Bildende Kunst konnten wir nun auch die Bedingungen für die Freie Darstellende Kunst erheblich verbessern. Die geförderten Projekte spiegeln mit ihren unterschiedlichen Ansätzen in Umsetzung, Ästhetik und Inhalt die Vielfalt der Freien Darstellenden Künste Hamburgs wider. Dieses breite Spektrum der Ausdrucksmöglichkeiten und die hohe Innovationslust der Szene wollen wir weiter unterstützen und befördern. Die Aufstockung der Konzeptionsförderung und die Einführung eines Netzwerkbüros wird die Szene stärken, professionalisieren und bundesweit vernetzen.“ 
 
Die Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung fördert den kulturellen Austausch zwischen Hamburg und Berlin in den Bereichen Musik und Theater. Seit 2005 wurden rund 350 Projekte in einem Gesamtvolumen von fast zwei Millionen Euro von der Rusch-Stiftung gefördert. Vorstandsmitglied Dr. Dietmar Molthagen der Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung: „Die Rusch-Stiftung gewährt erstmals eine Konzeptionsförderung für Jugendtheater, damit junge Leute Theater erleben, das Lust auf die Auseinandersetzung mit der Welt macht, in der wir leben. Dank unserer Förderung können die in Hamburg erarbeiteten Stücke auch in Berlin gezeigt werden – und damit ein größeres Publikum erreichen.“
 
Die Vergabe der Fördermittel folgt der Empfehlung unabhängiger Fachjurys. Über die Mittel für die Spielzeit 2019/20 wurde jetzt entschieden. In der Jury-Begründung heißt es: „Angesichts einer deutlichen Erhöhung der Gesamtfördermittel freuen wir uns sehr, dieses Jahr eine Vielzahl von inhaltlich diversen, ästhetisch konsequenten und thematisch relevanten Projekten zur Förderung empfehlen zu können. Diese werden deutlich dazu beitragen, die Sichtbarkeit und Relevanz der Freien Darstellenden Szene Hamburgs, auch über die Stadtgrenze hinaus, an ihren vielen unterschiedlichen Spielstätten sichtbar zu machen und zu stärken. So konnten dieses Jahr zum Beispiel statt bisher zwei nunmehr drei Künstler, Künstlerinnen und Theatergruppen eine mehrjährige Konzeptionsförderung und damit Planungssicherheit für längerfristige Vorhaben erhalten.“
 

Die Fördermöglichkeiten im Einzelnen:

 
Mit der Projektförderung werden jedes Jahr Projekte der Sparten Tanz, Sprechtheater, Musiktheater, Performance sowie Kinder- und Jugendtheater unterstützt. Sie steigt in diesem Jahr um 474.126 Euro auf 1.079.126 Euro. 
 
Mit der Konzeptionsförderung werden Künstlerinnen und Künstler, die qualitativ herausragende Projektkonzeptionen realisieren wollen, über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert. Die Förderung steigt um 126.000 Euro auf 336.000 Euro zur Spielzeit 2019/20. Hieraus können künftig drei Produktionen mit jährlich je 48.000 Euro pro Jahr unterstützt werden, statt wie bisher zwei mit einem Volumen von 35.000 Euro. Auch die jeweils für drei Jahre vergebenen Konzeptionsförderungen, die bereits gefördert werden, werden für die kommenden Spielzeiten auf 48.000 Euro angehoben. Hinzu kommt die neue Konzeptionsförderung der Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung für Kinder- und Jugendtheaterproduktionen in Höhe von insgesamt 90.000 Euro.
 
Ergänzt werden die Projekt- und die Konzeptionsförderung durch diverse weitere zum Teil neue Maßnahmen, mit denen die Strukturen und die Arbeitsbedingungen für die freischaffenden darstellenden Künstlerinnen und Künstler verbessert werden sollen: 
 
So wird ein Netzwerkbüro etabliert, das sich aus dem Dachverband freie darstellende Künste Hamburg e.V. heraus als Dienstleister und Impulsgeber für die gesamte Freie Darstellende Szene versteht. Das Netzwerkbüro wird mit 100.000 Euro im Jahr unterstützt und vergibt eigenständig eine Gastspiel- und Wiederaufnahmeförderung (Diffusionsförderung) in Höhe von ebenfalls 100.000 Euro im Jahr, die ebenfalls von der Behörde für Kultur und Medien zur Verfügung gestellt wird. Mit diesem neuen Förderinstrument gibt es erstmals eine Unterstützung für Künstlerinnen und Künstler, die ihre Stücke nach der Premiere und den unmittelbar darauf folgenden Vorstellungen erneut zeigen wollen oder damit auf Gastspielreise gehen möchten, sodass Produktionen, die in Hamburg entstehen, vermehrt auch außerhalb der Stadt gezeigt werden können.  
 
Neu ist eine eigenständige Basisförderung: Hamburger Künstler und Künstlerinnen, die sich künstlerisch bereits bewährt haben, erhalten eine Unterstützung zur Sicherung ihrer Arbeitsgrundlage. Dafür stehen ab sofort 50.000 Euro jährlich zur Verfügung.
 
Erhöht wird die Auftrittsförderung speziell für die Kinder- und Jugendtheaterszene. Sie stärkt die Strukturen im Freien Kinder- und Jugendtheater und fördert Auftritte Freier Kindertheater in den Stadtteilen und kleinen Theatern und wird um 45.000 Euro auf 89.522 Euro aufgestockt. 
 
Auch die Festivalförderung, die nur alle drei Jahre und damit erst wieder zur Spielzeit 2020/21 ausgeschrieben wird, wird künftig mit 105.000 Euro statt 60.000 Euro im Jahr strukturell besser ausgestattet. 
 
Nachwuchskünstlerinnen und -künstler können mit der Nachwuchsförderung eine Starthilfe in die Tätigkeit als Freie Darstellende Künstler erhalten mit dem Ziel, eine erste Produktion zu realisieren. Die Fördersumme wird von 5.000 Euro auf 7.500 Euro pro Künstlerin und Künstler und Projektantrag angehoben, sodass pro Spielzeit 45.000 Euro statt wie zuvor 30.000 Euro zur Verfügung stehen.
 
Außerdem wird der Hamburger Anteil an der Förderung des von Bund und Ländern finanzierten NPN (NATIONALES PERFORMANCE NETZ) von 20.000 Euro auf 40.000 Euro jährlich verdoppelt, um Austausch und Verbreitung von zeitgenössischem Tanz und Theater innerhalb Deutschlands zu befördern.
 
Zu den Jurorinnen und Juroren, die über die Vergabe der Fördermittel für die Spielzeit 2019/2020 entschieden, gehörten:
 
Kinder- und Jugendtheater: Thomas Lang (Vorstandsmitglied der ASSITEJ 1996-2016), Charlotte Baumgart (Kulturwissenschaftlerin und künstlerische Leitung Kompanie Kopfstand), Mathias Wendelin (Dramaturg und Organisatorischer Leiter am Jungen DSH, Hamburg).
 
Tanz: Dr. Pirkko Husemann (Künstlerische Leitung Schwankhalle, Bremen), Maximilian Probst (Autor und Kulturjournalist „Die Zeit“, Hamburg), Dr. Eike Wittrock (Universität Hildesheim, Tanzwissenschaftler und Dramaturg, Berlin), Beisitz: Dr. Kerstin Evert (Künstlerische Leitung K3, Hamburg).
 
Sprechtheater/Musiktheater/Performance: Sabine Bornemann-Koch (Körber-Stiftung, Hamburg), Tina Pfurr (Künstlerische Leitung Ballhaus Ost, Berlin), Prof. Dr. Martin J. Schäfer (Prof. Neuere dt. Literatur/ Theaterforschung, Uni Hamburg), Beisitz Musiktheater: Prof. Philipp Himmelmann (HfMT, Hamburg).
Über die Nachwuchs- und Konzeptionsförderung haben alle Jurorinnen und Juroren spartenübergreifend beraten.
 
Quelle: Behörde für Kultur und Medien Hamburg

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