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In Umsetzung des Koalitionsvertrages sowie den Maßgaben des Deutschen Bundestages im Haushaltsgesetz 2019 folgend, plant das Auswärtige Amt in der zweiten Jahreshälfte 2019 die Gründung einer „Agentur für Internationale Museumskooperation“. Ziel ist es u.a. deutsche Museen in den nächsten zehn Jahren gemeinsam als weltweite Akteure der internationalen Kulturarbeit erfolgreich zu platzieren. Sie sollen in ihrer Exzellenz, Vielfalt und Innovationskraft international sichtbarer werden und zugleich insbesondere in Afrika einen Beitrag zum Aufbau einer eigenständigen Museumslandschaft leisten.

Hierbei sind auch Deutschlands Mittlerorganisationen für auswärtige Kulturbeziehungen mit ihren einschlägigen Erfahrungen gefragt. Der seit Oktober amtierende Präsident des ifa, Prof. Dr. Raulff, sagt dazu: „Wir begrüßen die Einrichtung der Agentur für Museumskooperation. Die aktuelle Debatte im Umgang mit kolonialem Erbe kann und darf nicht nur eine Sache Deutschlands bzw. Europas bleiben. Sie muss auch direkt in und mit den afrikanischen Ländern geführt werden. Lösungen können nicht nur hier gefunden werden.“

Ronald Grätz, Generalsekretär des ifa, betonte: „Gern stellen wir für die erfolgreiche Umsetzung der Projekte der Museumsagentur unsere jahrzehntelange Expertise in der Konzeption, Erstellung, Durchführung, Förderung und Begleitung von Ausstellungen zur Verfügung. Zudem sind die Themen capacity building und Wissenstransfer genuiner Bestandteil in unseren Programmen und Projekten.“

Mit einem Bestand von rund 25.000 Werken von Künstlerinnen und Künstlern wie Georg Baselitz, Rebecca Horn, Hito Steyerl, Wolfgang Tillmans, jährlich 25 tournierenden Einzel-, Gruppen- sowie co-kreativen Ausstellungen mit mehr als 450.000 Besucherinnen und Besuchern sowie 120 ausstellungsbegleitenden Veranstaltungen wie Konferenzen und Workshops ist das ifa der größte Mittler zeitgenössischer Kunst aus Deutschland im Ausland. Seit 1971 betreut es zudem den Beitrag des deutschen Pavillons auf der Biennale in Venedig.

Darüber hinaus untersucht das ifa-Forschungsprogramm „Kultur und Außenpolitik“ Themen aus den Bereichen Kunstvermittlung, Museologie, Digitalisierung, kulturelles Erbe und die Spielräume der Kunst. Unter dem Titel „Was kann Kultur leisten?“ hat das ifa 2018 das Martin Roth Symposium in Berlin ausgerichtet, das für Museen zentrale Fragen wie globalen Zugang, plurale Besuchergruppen, nationales Erbe und Provenienz diskutierte. Diese Konferenz soll 2020 eine Fortsetzung finden und die Diskussion zur Bedeutung von Museen als Orte gesellschaftlicher Verständigung über Bildung, Identität und Werte der Demokratie weiterführen.

Quelle: ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)