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Den ganzen Tag haben sich heute auf Einladung der Stadt und im Auftrag der UNESCO zwei Expertinnen von ICOMOS International über die Planungen auf dem City-Hof Areal informiert. Bei der sogenannten „Advisory Mission“ ging es um die Frage, ob die Planungen Auswirkungen auf den außergewöhnlichen universellen Wert des Welterbes Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus haben, in dessen Pufferzone der City-Hof liegt.


Die Expertinnen haben sich im Rahmen des Arbeitstreffens vor Ort ein Bild von dem Areal gemacht und sich die Planungen von den beteiligten Behörden vorstellen lassen. Auf Grund der intensiven Debatte der letzten Jahre, haben sich die Expertinnen zudem, anders als bei vergleichbaren Missionen üblich, am Nachmittag von Vertreterinnen und Vertretern der Bürgerschaftsfraktionen und verschiedener Initiativen die in der öffentlichen Diskussion geäußerten Standpunkte darstellen lassen. ICOMOS International wird im Anschluss mit der UNESCO einen Bericht vorlegen, auf dessen Grundlage dann entschieden wird, ob überhaupt und wenn ja, welche weiteren Schritte notwendig sind. Diese Entscheidung wird der Stadt Hamburg über das Auswärtige Amt übermittelt.

 

Dr. Carsten Brosda, Senator der Behörde für Kultur und Medien: „Ich freue mich, dass die UNESCO unsere Einladung angenommen hat und wir heute den Expertinnen von ICOMOS International vor Ort deutlich machen konnten, warum die Planungen rund um das City-Hof Areal unseres Erachtens keine Auswirkungen auf das Welterbe haben. Wir haben seit dem Verfahren zur Eintragung von Speicherstadt und Kontorhausviertel in die Welterbeliste auch gegenüber der UNESCO und ICOMOS International die Planungen immer transparent dargelegt. Der City-Hof ist kein Teil des Welterbes, da er mit dem Kontorhausviertel und seiner geschlossenen Backsteinarchitektur bewusst und deutlich bricht. Ich denke, dass wir noch einmal verdeutlichen konnten, was wir schon in der Kulturverträglichkeitsprüfung dargelegt haben, nämlich dass der Abriss der City-Höfe und der Neubau keine Veränderung für den Wert des Welterbes bedeuten.“

 

Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen: „Wir haben heute in guter und konstruktiver Gesprächsatmosphäre die Vertreterinnen von ICOMOS über das Neubauvorhaben am Klosterwall informiert. Wir haben aus Sicht der Stadtentwicklung dargelegt, wie gut und harmonisch sich der Entwurf für die Neubebauung am Klosterwall städtebaulich in das Ensemble zwischen Innenstadt, Kontorhausviertel, Speicherstadt und Hafencity einfügt. Bei der Planung und der städtebaulichen Neuordnung haben wir von Beginn an den Bezug zum Kontorhausviertel des Welterbes geachtet und mit berücksichtigt. Nach unserer Überzeugung gelingt das dem Entwurf für die Neubebauung am Klosterwall: Er unterstreicht die herausragende städtebauliche und architektonische Bedeutung der Kontorhäuser und eröffnet dabei neue Perspektiven für die Entwicklung Hamburgs am südöstlichen Eingang zur Innenstadt. Zudem entstehen hier unter anderem moderne Wohnungen, die den komplizierten Lärmschutzanforderungen im innerstädtischen Bereich gerecht werden.“

 

Eine „Advisory Mission“ ist eine nicht öffentliche Beratung auf Fachebene, die bei Projekten in Welterbestätten oder deren Umgebung einen direkten Austausch mit UNESCO/ICOMOS International ermöglicht. Eine solche direkte Beratung ist ein übliches Verfahren im Rahmen der Abstimmung mit der UNESCO und läuft zum Beispiel in Deutschland derzeit auch an zwei weiteren Orten. ICOMOS (Internationaler Rat für Denkmalpflege) ist eine internationale nichtstaatliche Organisation, die sich auf überregionaler und internationaler Ebene für die Erhaltung von Denkmälern, Ensembles und Kulturlandschaften einsetzt. ICOMOS International ist als eine von drei Organisationen als Berater und Gutachter für die UNESCO tätig. In Absprache mit UNESCO/ICOMOS International wurden für die heutige Anhörung auch Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen, die sich bei der UNESCO und dem Auswärtigen Amt zu dem Thema gemeldet haben, sowie weitere unmittelbar betroffene Akteure eingeladen. 

 

Da der City-Hof nicht Teil des Welterbes ist, ging es bei der „Advisory Mission“ nicht um die Frage, ob der City-Hof als Denkmal abgerissen werden darf oder nicht, sondern um die Frage, ob die Planungen Auswirkungen auf den außergewöhnlichen universellen Wert des Welterbes haben. Daher wurde unter anderem auch schon konkret das geplante Neubauprojekt in Bezug auf das Welterbe vorgestellt.

 

Nach der Beratungsmission wird UNESCO/ICOMOS International einen Bericht vorlegen, auf dessen Grundlage dann entschieden wird, ob überhaupt und wenn ja, welche weiteren Schritte notwendig sind. Diese Entscheidung wird der Stadt Hamburg über das Auswärtige Amt übermittelt.

Quelle: Behörde für Kultur und Medien Hamburg

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