News-Port
Die Hamburger Autorenvereinigung gratuliert Herta Müller zur Auszeichnung mit dem Ovid-Preis des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland (Exil-PEN).

Peter Schmidt: "Wir haben noch alle ihre beeindruckende Dankesrede im Hamburger Rathaus am 7.Oktober 2014 anläßlich der Verleihung des Hannelore-Greve-Literaturpreises in Erinnerung, in der Herta Müller sich für die Einrichtung einer Erinnerungsstätte für deutsche Künstler und besonders für die  Autoren einsetzte, die  vor dem Nationalsozialismus ins Ausland geflohen waren. Das war für die meisten alles andere als der Gang in
ein Paradies, sondern oft mit Isolation und Armut verbunden. Die Nobelpreisträgerin rief uns ins Gedächtnis, dass die Künstler nach dem 2. Weltkrieg
in Deutschland von den hier verbliebenen Kollegen, allen voran die Gruppe 47, alles andere als mit offenen Armen  empfangen wurden und bat
die anwesenden Politiker, sich für ein solches Projekt einzusetzen und ihre Initiative zu unterstützen.

Auf uns wirkt diese Rede heute noch wie ein unerfüllter Auftragszettel. Bis auf den Gedanken, unter Umständen eine digitale Erinnerungsplattform zu schaffen, wie mir der damalige Bundespräsident Joachim Gauck mitteilte,  ist hier wenig geschehen. Wir können nachvollziehen, dass es Herta Müller um mehr geht als nur um ein virtuelles Museum. Die vom Exil-PEN nun vorgenommene Ehrung ist auch für uns ein Anstoss bei der Kulturstaatsministerin mit Nachdruck für dieses Projekt einzutreten".

Quelle: Hamburger Autorenvereinigung, Peter Schmidt Vorstand und Sprecher