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Der 10. Marburger Kamerapreis wird am ersten Tag der 12. Marburger Kameragespräche, am Samstag, den 13. März, um 20 Uhr in der Alten Aula der Philipps Universität durch Oberbürgermeister Egon Vaupel, Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause und Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach an den diesjährigen Preisträger Jost Vacano verliehen werden.
Die Laudatio wird in diesem Jahr der Münchner Regisseur und Produzent Peter Schamoni halten, das musikalische Rahmenprogramm wird das Duo Klaus Doldinger bilden.

Der mit 5.000,- € dotierte Marburger Kamerapreis 2010 geht an den 1934 in Osnabrück geborenen Jost Vacano – einen einzigartigen, weltweit agierenden Kameramann. Vacano arbeitet seit Mitte der 60er Jahre mit Regisseuren wie Peter Schamoni, Volker Schlöndorff, Wolfgang Petersen und Paul Verhoeven. Unvergessen sind seine Bilder, die er für den Welterfolg "Das Boot" fotografierte, und mit denen er die unerträgliche Anspannung des U-Boot-Krieges sowie die Verlorenheit in der Tiefsee einfing. Bereits mit seinem ersten Kinospielfilm "Schonzeit für Füchse" fiel Jost Vacano auf. Es folgten u. a. "Die verlorene Ehre der Katharina Blum", "Lieb Vaterland magst ruhig sein, die unendliche Geschichte" sowie Hollywood-Produktionen wie "Robocop" und "Hollow Man".
Jost Vacano gehört „zu den wenigen deutschen Kameraleuten der Gegenwart, die internationale Bedeutung erlangt haben“. Mit ihm wird ein „herausragender und weltweit anerkannter Kameramann“ geehrt, so Jurymitglied und Initiator des Marburger Kamerapreises, Prof. Dr. Karl Prümm. Der von der Universitätsstadt Marburg und der Philipps-Universität Marburg verliehene Marburger Kamerapreis wird 2010 zum zehnten Mal verliehen.

Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Die Bildarbeit von Jost Vacano wird von klaren und prägnanten Grundüberzeugungen geleitet. Er ist sich der Tatsache bewusst, dass die Kamera die Blickposition des Zuschauers einnimmt und leitet daraus eine besondere Verantwortung ab. Die Kamera garantiert sowohl die Lesbarkeit der Bilder wie auch das Verstehen der Geschichte, der Figuren und der Situationen. Bildgestaltung muss daher stets vom Blickwinkel des Zuschauers ausgehen und auf ihn bezogen sein. (...) In der Tradition so großer Kameraleute wie Karl Freund und Gregg Toland gab er sich mit den standardisierten Gerätschaften und Optiken nicht zufrieden, sondern wurde zum Erfinder neuer Aufnahmesysteme und damit neuer Ausdrucksmöglichkeiten des Bildes. (...) Jost Vacano ist ein selbstbewusster und streitbarer Kameramann, der für seine Bildideen kämpft und sich mit seinen Regisseuren kreativ auseinandersetzt.“

Quelle: Mediakontakt Laumer