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am Freitag, dem 19. Januar 2018 um 18 Uhr wird dem Historiker Prof. Dr. Franklin Kopitzsch im Galionsfigurensaal des Altonaer Museums für sein außerordentliches Engagement die Salomon‐Heine‐Plakette verliehen. Mit seinen umfangreichen Forschungen zur hamburgischen Geschichte und Kultur und seinem außerordentlichen Engagement auf diesem Gebiet hat der Wissenschaftler sehr viel für das breite Verständnis jener Zeit beigetragen, in der Salomon Heine lebte.
 
Mit der Salomon-Heine-Plakette zeichnet der Verein Heine-Haus seit 1991 Persönlichkeiten und Mäzene aus, die sich um das Wohl Hamburgs und seiner Bürger verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger waren: Eric M. Warburg (1992 posthum), Erik Blumenfeld (1995), Karla und Alfred W. Adickes (1998), Hermann-Hinrich Reemtsma (2004) und Georg W. Claussen (2012).
 
Der Bankier und Namensgeber der Plakette, Salomon Heine (1767–1844), war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die Hamburgs Geschichte nach der große Brandkatastrophe 1842 entscheidend beeinflusste. Als Bankier hatte er es zu beträchtlichem Reichtum und Ansehen gebracht und half nach dem Inferno beim Wiederaufbau der Stadt durch Vergabe ungewöhnlich zinsgünstiger Kredite an Hamburger Kaufleute und geschädigte Bürger. Er bewahrte in dieser Situation nicht nur Hamburgs guten Ruf, ihm verdankte die hanseatische Wirtschaft buchstäblich ihr Überleben. Sein soziales Engagement, das u.a. zur Gründung des Israelitschen Krankenhauses führte, war vorbildlich. Darüber hinaus hat er auch die eigene Familie unterstützt, nicht zuletzt seinen dichtenden Neffen Heinrich. Der 1975 gegründete Verein Heine‐Haus übernahm das Gartenhaus Salomons Heines an der Elbchaussee 31 und kümmert sich um seinen Erhalt. Im Jahr 1979 wurde das Gebäude nach denkmalgerechter Restaurierung wieder in Benutzung genommen. Seit dieser Zeit finden dort, organisiert vom Verein Heine‐Haus, Vortragsreihen zu kulturhistorischen Themen statt. Seit 2001 ist das Heine‐Haus eine Außenstelle des Altonaer Museums und gehört seit 2008 zur Stiftung Historische Museen Hamburg.
 
Franklin Kopitzsch wurde 1947 in Neustadt/Orla geboren, machte 1967 in Hamburg Abitur, studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Politische Wissenschaften und Literaturwissenschaften in Hamburg und wurde 1978 promoviert, Von 1978 bis 1981 war er als wissenschaftlicher Angestellter am Historischen Seminar der Universität Hamburg tätig, von 1981 bis 1983 Stipendiat der DFG und von 1983 bis 1992 Angestellter im Verlag Hoffmann &Campe für die MERIAN-Dokumentation, zuletzt als Leiter. Seit 1992 forschte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsstelle für Hamburgische Geschichte im Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Hamburg, habilitierte sich 1993 und wurde 1998 Honorar-Professor in Hamburg. Von 1998 bis 2003 wirkte er als Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Bremen. Seit dem Sommersemester 2003 arbeitete er als Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der norddeutschen Regionalgeschichte an der Universität Hamburg. Prof. Kopitzsch ist Leiter der Arbeitsstelle für Hamburgische Geschichte an der Universität Hamburg. Er arbeitet zur Geschichte der Frühen Neuzeit, zum 19. und 20. Jahrhundert, zur Stadt- und Regionalgeschichte und zur Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Kopitzsch legte einschlägige Beiträge zur hamburgischen Aufklärung, insbesondere auch zum Wirken Gotthold Ephraim Lessings, vor. Überdies lieferte er Arbeiten zur vergleichenden Stadt- und Landesgeschichte Norddeutschlands. Kopitzsch ist gemeinsam mit Daniel Tilgner Herausgeber des Hamburg-Lexikons und gemeinsam mit Dirk Brietzke Herausgeber der mehrbändigen Hamburgischen Biografie. 1989 wurde er vom Verein für Hamburgische Geschichte mit der Lappenberg Medaille ausgezeichnet.
 
Quelle: Stiftung Historische Museen Hamburg

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