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Anlässlich ihre 25-jährigen Beste­hens schenkt die Kulturstiftung Dortmund dem Muse­um Ostwall ein Werk des in Dortmund geborenen Künstlers Martin Kippenberger. Das teilte der Stiftungsvorsitzende, Hans-Dieter Michalski, in einem Pressegespräch zum Auftakt des Jubiläums-Wochenendes mit. Dabei zog er zugleich eine positive Bilanz der bisherigen Arbeit: Die Kulturstiftung sei seit ihrer Gründung zu einer festen Institution im kulturellen Leben Dortmunds geworden und habe hier dazu beigetragen, Lebendigkeit und Vielfalt von Kunst und Kultur zu fördern und auszubauen.

Anlass der Stiftungsgründung 1992 war vor allem der Wunsch nach einem Konzerthaus in Dortmund, für den insbesondere Ulrich Andreas Vogt vehement warb. Der damalige NRW-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement unterstützte dies. Er empfahl aber, bürgerliches und wirtschaftliches Engagement für Kunst und Kultur in Dortmund zu bündeln, um der Politikden Weg für die Realisierung des Konzerthauses zu ebnen. Dies war der Gründungsanstoß für die Stiftung. Allerdings, so Michalski, stand von Anfang an nicht alleindas Konzerthaus im Fokus der Arbeit, sondern die Förderung der ganzen Breite wichtiger kultureller Veranstaltungen und Einrichtungen als wichtigem Standortfaktor im interregionalenWettbewerb.

Heinz-Herbert Dustmann, Präsident der IHK Dortmund, unter deren Patronat die Stif­tung steht, bekräftigtden Ansatz: „Eine neue Allianz zwischen Wirtschaft und Kultur war damals notwendiger dennje – ebenso wie die dauerhafte Existenz einer Institution, die Kunst und Kultur in Dortmund fördert und mithilft, ihnen auch außer­halb der Stadt, möglichst international, einen besonderen Ruf zu verschaffen.“

Insgesamt hat die Kulturstiftung seit ihrer Gründung mehr als 250 Projekte gefördert. Sie haben dazu beigetragen, durch ein vielfältiges anspruchsvolles Kulturangebot die Standortqualität und das Ansehen Dortmunds zu fördern. Dazu trägt auch die 1998 aufgenommene Verleihungvon Preisen an international herausragende Künstler wie zuletzt Anne-Sophie Mutter, Heinz Mack oder Edita Gruberova bei, die bundesweit den Blick auf Dortmund gelenkt haben.

Für die Förderung hatdie Stiftung bislang fast 4 Mio. € aus den Erträgen des inzwi­schen auf 5,8 Mio. € angewachsenem Stiftungsvermögens aufgewandt. Zu ihm haben fast 170 Unternehmen und Privatpersonen beigetragen. Aktuell, so Michalski, werde der Stiftungsgedanke allerdings auf eine besondere Probe gestellt. Durch die anhaltende Niedrigzinsphase sinken die Zinseinnahmen beständig und mit ihnen auch die Förder­möglichkeiten. Unverzichtbares privates Engagement in vielen gemeinnützigen Berei­chen werde so erheblich beeinträchtigt. Dabei sei der Bedarf groß. So habe das kulturelle Angebot im Wettbewerb der Standorte noch deutlich an Bedeutung zuge­nommen, während die öffentlichen Mittel für Kulturförderung begrenzt seien.

Gleichwohl sieht sich die Kulturstiftung Dortmund auf einem guten Weg, auch künftig ihren Beitrag zur Entwicklung der Kulturlandschaft Dortmunds beizutragen. Dazu will sie auch weiterhin nicht nur Lückenbüßer sein, wo andere Mittel ausbleiben, sondern ihrer Linie treu bleiben, aus eigener Kraft und Verantwortung zusätzlicheAngebote und Ideen zu verwirklichen, die Dortmund ein Stück mehr lebens- und erlebenswert machen.

Die Kulturstiftung wird ihr Jubiläum am Sonntag im Industrieklub Dortmund begehen. Dabei wird Ministerpräsident a. D. Wolfang Clement ein Grußwort sprechen und so seine anhaltende Ver­bundenheit mit dem zeigen, was er selbst mit angestoßen hat.

„Wir wollen an diesem Tag aber nicht nur feiern, sondern auch erneut fördern – durch ein Geschenk an die Stadt Dortmund und ihre Bürger“, gab Stiftungsvorsitzender Michalski bekannt. Dabei handelt es sich um eine Kollage von Martin Kippenberger (* 1953, †1997). Der Künstler von internationalem Ruf ist zwar in Dortmund geboren, derzeit befindet sich hier aber keines seiner Werke in einer öffentlichen Sammlung. Dies will die Kulturstiftung ändern und damit auch den Anstoß für eine möglicher­weise breitere Präsentation Kippenbergers  im Museum Ostwall geben.

Edwin Jacobs, Direktor des Museums Ostwall im Dortmunder U, würdigte das Geschenk und stellte die Bedeutung für das Museum heraus: „Dieses Werk von Martin Kippenberger regt zu Überlegungen an, die Sammlung des Museums Ostwall um weitere seiner Arbeiten, z. B. Malerei, Skulpturen, zu bereichern. Es regt dazu an, sich Gedanken über eine Ausstellung zu machen. Sex, Drogen und Rock & Roll sind mit Kippenberger als deutschen Boheme verbunden und diese Arbeit dokumentiert sein raues Leben als Künstler. Er widmete sich der Bildenden Kunst, hatte eine Punkband und betrieb mit dem SO36 einen Club. Er hatte keinen bestimmten Stil - das war sein Stil. Und genau das stärkt die Sammlung des Museums Ostwall, die sich über verschiedene Stilrichtungen der Kunstgeschichte erstreckt und so eine Eigenschaft aufweist, die sich auf natürliche Weise mit der gleichen Eigenschaft des Künstlers verbindet.“

Quelle: IHK Dortmund