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Mit der Verleihung des Lessing-Preises an Klaus Harpprecht durch Senatorin Dr. Karin von Welck sowie den letzten Vorstellungen der Gastspiele „Nathan der Weise“ aus Berlin und „The Shipment“ aus New York, gehen die Lessingtage 2010 mit dem Titel „Um alles in der Welt“ am 7. Februar zu Ende.

Ausverkaufte Spielstätten und ein vielfältiges Programm auf den Thalia-Bühnen wie an Orten in der Stadt kennzeichneten die letzten 14 Tage im Theaterleben Hamburgs. Das neue Thalia-Festival, das sich im Sinne Lessings mit dem Mit- und Nebeneinander von Kulturen beschäftigte, hat in dem ersten Jahr der Intendanz von Joachim Lux in der Kulturlandschaft Hamburgs einen starken Eindruck hinterlassen. Es ist dem Festival gelungen, eine der wesentlichsten literarischen Leitfiguren der Stadt mehr in das Bewusstsein der Bürger zu rücken und die kosmopolitische Idee des Dichters, die sich mit Versöhnung von Kulturen und Religionen befasst, der Stadt vorzustellen. Die Bilanz der Lessingtage ist überaus positiv. 57 Veranstaltungen, darunter viele Gastspiele unter anderem aus Wien, Berlin, Tel Aviv und New York und etliche Projekte, die sich mit soziokulturellen Aspekten im Zusammenleben von Kulturen beschäftigten, sahen 13.116 Zuschauer, eine Gesamtauslastung von 84,3 Prozent.
Besonders positive Resonanz gab es auf die programmatische Eröffnungsrede von Ilija Trojanow, die „Lange Nacht der Weltreligionen“ sowie auf den Publikumsgipfel, der den Zuschauern überließ, den Eintritt für eine Vorstellung selbst zu bestimmen.
Der Intendant Joachim Lux zieht für sich Bilanz: „Das Thalia Theater wird von allen Seiten, von Presse, Politik und Gesellschaft, ermuntert, das Festival dauerhaft im Kulturleben der Stadt Hamburg zu verankern. Offenbar ist es das, was Hamburg fehlte: ein Themenfestival, das über den Autor Lessing einen starken Hamburgbezug hat, und sich zugleich mit dem entscheidenden Thema des 21. Jahrhunderts beschäftigt: mit den Anforderungen einer globalen und kosmopolitischen Kultur.“
Im Anschluss an die Vorstellungen sind Spenden für die Erdbebenopfer in Haiti gesammelt worden. Bis Samstag verzeichnet das Thalia eine Summe in Höhe von 8.798 Euro. Die gesamten Spenden, die bis Ende des Festivals eingegangen sind, sind noch nicht ausgezählt. Das Thalia Theater rechnet mit weiteren 1.500 Euro, der Gesamtbetrag läge dann bei beachtlichen 10.000 Euro. Diese kommen der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ zugute.

Die ersten Lessingtage konnten in diesem außergewöhnlichen und bemerkenswert umfangreichen Rahmen stattfinden durch die großzügige Unterstützung von der Freien und Hansestadt Hamburg – Behörde für Kultur, Sport und Medien, der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, den Thalia Freunden, der Berenberg Bank, der Hamburgischen Kulturstiftung, den Generali Versicherungen, der Mara & Holger Cassens-Stiftung, der Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung und des Contalis Wirtschaftsinstituts.

Quelle: Thalia Theater Hamburg