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Jetzt sind gute Nerven in Hamburg gefragt. Sind die neuen Mehrkosten und die angedrohte abermalige Verzögerung der Eröffnung nur Pokerspiele um mehr Geld? Oder schafft es der Baukonzern auch mit Millionennachschlag nicht, das Prestigeobjekt termingerecht zu bauen? Wenn das so ist, muss die Stadt den Ärger wohl möglichst leise schlucken. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass ein Kulturpalast das Dreifache der Ursprungssumme verschlingt. Falls aber der Baukonzern Hochtief bloß Verhandlungstaktik spielen lässt, müssten wohl Anwälte energisch tätig werden.

Denn beide Seiten haben einen Ruf zu verlieren: das gewaltige Bauunternehmen und der aufstrebende Kulturstandort. Die öffentliche Stimmung für und wider die Elbphilharmonie spielt mit und kann für empfindliche Misstöne sorgen, in Hamburg und in der Welt: Falls prominente Orchester zur Eröffnung nun absagen sollten, startet der Konzerttempel mit einer Bauchlandung. Genau die kann er absolut nicht brauchen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung