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Der Schriftsteller Ilija Trojanow erhält am heutigen Tag den mit 25.000 Euro dotierten Würth-Preis für Europäische Literatur. Der Autor sei "poetischer Chronist der großen Exil- und Migrationsphänome der Moderne", teilte das in Künzelsau beheimatete Unternehmen "Adolf Würth" mit.

In der Begründung der Jury heißt es, der Titel eines Essays von Trojanow "Kampfabsage. Kulturen bekämpfen sich nicht, sie fließen zusammen" (2007), könnte das Motto all seiner Arbeiten darstellen. "Dokumentation, Reisebericht, ethnologische Studie, Reportage, Erzählung und andere Formen der Fiktionalisierung bilden ein ästhetisches Ganzes, das dem Leser ein neues Gefühl für die Komplexität inter- und transkultureller Wirklichkeitserfahrungen vermittelt." Anstelle des Üblichen und zum Klischee gesunkenen «Dialogs der Kulturen» trete das Modell «einer neuen Dialogizität der Kulturen». Dies sei die "vielleicht kreativste Antwort auf die Herausforderungen und Gefahren einer kulturellen Nivellierung".

Der Preis würdigt literarische Bemühungen um die kulturelle Vielfalt Europas. Er wird vor allem an Persönlichkeiten verliehen, die im Schnittpunkt unterschiedlicher Kulturen arbeiten, die sich mit europäischen Kulturtraditionen auseinandersetzen oder sich Problemen widmen, die in ihrem Land erst durch europäische Einflüsse entstanden sind. Ausgezeichnet werden also Autorinnen und Autoren, deren Werk und leben Reflex dieser besonderen Kulturerfahrungen sind. Die literarische Gattung spielt dabei keine Rolle.

Da der „Würth-Preis für Europäische Literatur” nicht nur ein Preis für literarische Insider sein will, gehören der Jury Literatur- und Kulturvermittler der verschiedensten Sparten an: Anna Maria Carpi, Lars Gustafsson, Harald Hartung, Jutta Limbach, Hans Maier, Harald Unkelbach, Harald Weinrich, Jürgen Wertheimer.


Die Preisträger seit 1998:

1998 Hermann Lenz - 2000 Claudio Magris - 2002 Claude Vigée - 2004 Harald Hartung - 2006 Herta Müller - 2008 Peter Turrini

Trojanow wird am kommenden Sonntag, den 24. Januar den Eröffnungsvortrag der Lessingtage 2010 im Thalia Theater in Hamburg halten.

Quellen: Würth.de und Thalia Theater

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