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Zwangsläufig rückt die Deutsche Oper künftig stärker in den Fokus der Musikwelt: wenn die Staatsoper Unter den Linden ihr Ausweich-Domizil im Schillertheater bezieht, einen Steinwurf von der Deutschen Oper entfernt. Auf den künftigen Intendanten kommt allerdings die Aufgabe zu, das größte Berliner Opernhaus wieder als eigenes Haus mit eigenem Profil zu positionieren, das den Vergleich mit den beiden anderen Opernhäusern Berlins nicht mehr scheuen muss.

Denn in der Vergangenheit konnte das Haus weder künstlerisch mit dem frechen Musiktheater der Komischen Oper mithalten noch mit den Quoten der Staatsoper glänzen. Zu ungeliebt war dafür Komponisten-Intendant Udo Zimmermann, zu glücklos agierte Kirsten Harms.

Nun kommt mit Dietmar Schwarz ein Mann ans Ruder, der sich in erstklassigen Häusern profiliert und jetzt dem Basler Theater die Auszeichnung "Opernhaus des Jahres" erarbeitet hat. Auch dürfte er gelernt haben, wie man sich gegen scharfen Wind schützt: Der bläst dem Theater auch am Oberrhein ins Gesicht. In Berlin weht er nur schärfer.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung