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Wie bereits im Herbst 2009 vom WELT-Chefredakteur Thomas Schmid angekündigt, startet die Axel Springer AG ein spezielles Medienarchiv. Ab Sonntag, 17. Januar 2010, werden unter www.axelspringer.de/medienarchiv68 rund 5.900 Artikel aus den Jahren 1966 bis 1968 für jedermann zugänglich sein und online zeigen, wie die Redaktionen von Axel Springer über die 68er-Bewegung berichtet haben. Mit dieser umfangreichen Datenbank wird jedem Interessierten der unkomplizierte Zugriff auf die Originalquellen ermöglicht, um sich selbst ein Bild zu machen.

"Wir möchten wissen, wie es damals wirklich war", so lautete bereits am 2. Juli 2009 die Begründung von Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG, als er zum "Springer-Tribunal 2009" einlud. Auf der Veranstaltung sollte diskutiert und analysiert werden, welche Rolle die Zeitungen des Verlags Axel Springer, aber auch andere Publikationen und die Akteure der Studentenbewegung 1968 spielten.

Maßgebliche Zeitzeugen und Beteiligte der 68er-Bewegung wiesen das Gesprächsangebot jedoch zurück, wodurch die Chance zur erneuten Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit und die der damaligen Gegner vertan wurde. Thomas Schmid, Initiator der Neuauflage des "Springer-Tribunals" und Chefredakteur der WELT-Gruppe, kündigte bereits damals ein umfassendes Medienarchiv an und sagte: "Damit ist die Diskussion nicht beendet. Wir werden es uns nicht nehmen lassen, über die damaligen Geschehnisse zu diskutieren, wann, wo und wie wir das für richtig halten."

Zuletzt haben im Jahr 2009 zwei Meldungen gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit diesem Kapitel der deutschen Geschichte zu beschäftigen: Karl-Heinz Kurras, der den Studenten Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 erschoss, war ein inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit. Und der Dutschke-Attentäter Josef Bachmann hielt enge Kontakte zu Neonazis.

Für das Medienarchiv68 wurden alle relevanten Artikel zur Studentenbewegung aus folgenden damaligen Medienangeboten des Unternehmens gesammelt: BERLINER MORGENPOST, BILD Berlin, B.Z., DIE WELT Berlin, HAMBURGER ABENDBLATT, WELT am SONNTAG, BILD am SONNTAG. Zudem kann die Berichterstattung dieser Blätter punktuell mit der von Konkurrenzzeitungen wie DER TAGESSPIEGEL und TELEGRAF verglichen werden.