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"Open Call" für die Umgestaltung des Lueger-Denkmals in ein Mahnmal gegen Antisemitismus und Rassismus in Österreich.

Inhaltliche Thematik und Ziel
Die Wahlkämpfe in- und außerhalb Österreichs zeigen, wie sehr Antisemitismus von Parteien und sozialen Gruppen bis heute politisch instrumentalisiert wird. Antisemitische Agitation ist meist Teil einer umfassenden rassistischen Rhetorik, die versucht durch „Stammtischargumente“ zu punkten.

Das Denkmal für den ehemaligen Wiener Bürgermeister Karl Lueger (1897-1910) wurde 1926 enthüllt und prägt bis heute den gleichnamigen Platz im Zentrum Wiens. Das Ehrenmal heroisiert dadurch Karl Lueger als Politiker und Bürgermeister. Es verschweigt allerdings, dass er das Amt aufgrund seiner populistischen und antisemitischen Hetze erreicht hat. Adolf Hitler bewunderte ihn später dafür und widmete ihm sogar mehrere Seiten in seinem Buch „Mein Kampf“.

Trotz jahrzehntelanger Diskussionen und zahlreicher Interventionen steht das Denkmal bis heute an prominenter Stelle im ersten Bezirk in Wien. Alle bisherigen Anträge zur Umbenennung des Lueger-Platzes und des Lueger-Rings wurden von der Stadt Wien abgelehnt.
Politiker_Innen, die sich des Antisemitismus bedienen, sollten nicht mehr durch Denkmäler und Straßennamen geehrt werden. Die Tatsache, dass es passiert, soll aber auch nicht verschwiegen werden. Deshalb fordert der Arbeitskreis, dass das Lueger-Denkmal nicht einfach abgerissen, sondern in ein Mahnmal gegen Antisemitismus und Rassismus in Österreich umgestaltet wird.

Eine internationale Jury wird im März 2010 einen Entwurf auswählen. Zentraler Bestandteil des Open Calls wird eine Publikation und eine Ausstellung sein, wo alle eingesandten Entwürfe präsentiert werden. Der Arbeitskreis wird sich für die Umsetzung dieses Entwurfes einsetzen.


Kriterien der Einreichung
Das Mahnmal gegen Antisemitismus und Rassismus in Österreich soll Karl Lueger als historische Person thematisieren. Am Lueger-Platz soll ein Mahnmal entstehen, das sich gegen jede Form von antisemitischer und rassistischer Agitation wendet. Sowohl die historischen Umstände als auch die gegenwärtige Situation können hierbei zum Gegenstand des umgestalteten Lueger Denkmals werden.

Schicken Sie Ihre Beiträge in digitaler Form (300 dpi / Größe A5 / jpeg / nicht größer als 5 MB / oder als pdf) an:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
oder per Post an:
Universität für angewandte Kunst Wien, Klasse Kunst und Kommunikative Praxis, z. H. Univ.-Lekt. Mag. art. Martin Krenn, Oskar Kokoschka-Platz 2, A-1010 Wien, Österreich

Die Einreichung sollte neben dem Entwurf folgende Informationen beinhalten: Einreicher_In (Einzelperson oder Kollektiv); Projekttitel; Adresse; Telefon/Fax; E-Mail; Website; Ansprechpartner_In; Schätzung der Kosten bei Umsetzung; Bitte legen Sie eine Einverständniserklärung bei, sodass die Skizzen und Texte Ihrer Einreichung sowohl auf der Website in der Publikation als auch in der Ausstellung öffentlich gezeigt werden dürfen.

Jury
Aleida Assmann, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, Professorin an der Universität Konstanz
Gerald Bast, Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien
Eva Blimlinger, Historikerin
Felicitas Heimann-Jelinek, Chef-Kuratorin jüdisches Museum Wien
Johanna Kandl, Künstlerin, Professorin an der Universität für Angewandte Kunst
Lisl Ponger, Künstlerin
Doron Rabinovici, Schriftsteller, Essayist und Historiker
Martin Krenn mit Vertreter_Innen des Arbeitskreises (zusammen eine Stimme)

Quelle: www.luegerplatz.com

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