News-Port
Deutschlands jüngstes Spitzenorchester gastiert nach zwei Jahren wieder in der Beethovenhalle. Pianist Fazil Say und Dirigent Peter Ruzicka zu Gast.

Simon Rattle sorgte 2005 mit dem Konzert und Kinofilm „Rythm is it“ für deutschlandweite Begeisterungsstürme: Die von Berliner Schülern getanzte und von den ehrwürdigen Berliner Philharmonikern gespielte Version von Igor Strawinskys „Sacre Du Printemps“ faszinierte erfahrene Konzertgänger und musikalische Greenhorns gleichermaßen. Ohne Tanz, aber mit einer energiegeladenen Interpretation, wie nur junge Spitzenmusiker sie leisten können, bringt das Bundesjugendorchester das Werk in diesem Winter auf die Bühne. Berührungsängste haben die knapp 110 Musiker, unter denen zahlreiche Bundespreisträger des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ zu finden sind, nicht: „Ich habe mich riesig gefreut, als ich erfuhr, dass wir diesen Winter Sacre spielen werden. Das Stück ist uns wie auf den Leib geschnitten! Da können wir unsere ganze Energie richtig rauslassen! Es wird zwar die wohl schwerste Aufgabe der letzten Arbeitsphasen, aber es wird toll - gerade weil ich weiß, dass das Ergebnis nach den intensiven Proben berauschend sein wird“, sagt der 18-jährige Konzertmeister Tobias Feldmann, mehrfach ausgezeichneter Preisträger auch internationaler Wettbewerbe wie u.a. dem „Andrea Postacchini“-Wettbewerb/Italien, dem „Louis Spohr“-Wettbewerb/Deutschland oder dem „Ion Voicu“-Wettbewerb/Rumänien. Zu hören sein wird das Orchester in Hamburg, Wiesloch, Nürnberg und nach zwei Jahren endlich wieder zu seinem traditionellen Januar-Termin in der Bonner Beethovenhalle.

Dirigiert werden die 14- bis 20-jährigen, die erst vor knapp zwei Monaten in einer ARTE-Stummfilmproduktion ein Werk des deutsch-libanesischen Komponisten Rabih Abou-Khalil in der Münchener Philharmonie uraufführten, erstmals von Peter Ruzicka: Der Kulturmanager, Dirigent und Komponist ist nicht nur Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und künstlerischer Berater des Royal Concertgebouw Orchesters Amsterdam, sondern dirigiert regelmäßig große Orchester wie das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Gulbenkian-Orchester Lissabon und das Orchestre Symphonique de Montreal. Beim Bundesjugendorchester wird er auch eines seiner eigenen Werke präsentieren, „Maelstrom“. Ruzicka über dieses Werk: „Meinem Orchesterstück liegt die Vorstellung eines beständigen Wechsels musikalischer Klangströme zugrunde. Deren unterschiedliche Dichte und Intensität erzeugt einen Strudel von Ereigniszuständen ('Maelstrom'), bis die Musik in einem epilogartigen Abschnitt gleich einem 'langen Blick' verlischt.“

Eine Verdichtung findet der musikalische Strom im 3. Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven, für das der Pianist Fazil Say gewonnen werden konnte. Fazil Say, 1970 geboren, gehört heute zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern der Türkei und ist ein musikalisches Multitalent: Als Pianist, Komponist, Jazzer und Weltmusiker hat er sich als Botschafter im schwierigen Dialog der Kulturen zwischen Orient und Okzident einen Namen gemacht. Auch er arbeitet zum ersten Mal mit dem Bundesjugendorchester.

Konzerttermine und Kontaktdaten für die Konzerte des Bundesjugendorchester im Januar 2010:
08. Januar (Fr), 20:00 Uhr Hamburg, Laeiszhalle, Kartentelefon: 040 / 35 76 66 66
09. Januar (Sa), 19:30 Uhr Wiesloch, Palatin, Kartentelefon: 06222 / 58 26 60
10. Januar (So), 20:00 Uhr Nürnberg, Meistersingerhalle, Kartentelefon: 0911 / 55 80 03
11. Januar (Mo), 20:00 Uhr Bonn, Beethovenhalle, Kartentelefon: 0180 / 500 18 12


Kommentar verfassen
(Ich bin damit einverstanden, dass mein Beitrag veröffentlicht wird. Mein Name und Text werden mit Datum/Uhrzeit für jeden lesbar. Mehr Infos: Datenschutz)

Kommentare powered by CComment


Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.