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Olaf Metzel (München) und Tobias Rehberger (Frankfurt am Main) haben den Kunst-am-Bau-Wettbewerb für das Haus Unter den Linden der Staatsbibliothek zu Berlin gewonnen. Ab morgen sind alle eingereichten Entwürfe im Haus Potsdamer Straße ausgestellt. In dem zweiphasigen Wettbewerb wurden am 20. November 2009 aus 15 eingereichten Arbeiten die Preisträger für die künstlerische Gestaltung öffentlicher Bereiche im Haus Unter den Linden ermittelt. Das Preisgericht hat die ausgezeichneten Arbeiten der beiden Künstler einstimmig zur Realisierung empfohlen.

Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, hob hervor: „Ich freue mich, dass wir mit diesen künstlerischen Werken im Stammhaus der Staatsbibliothek zusätzliche ästhetische Akzente setzen können. Die Arbeiten von Metzel und Rehberger werden die Neugestaltung des Hauses bestens ergänzen.“

Tobias Rehberger hat für die verschiedenen Lesesäle insgesamt acht abstrakte „Uhrenobjekte“ vorgeschlagen, von denen drei einstimmig zur Realisierung empfohlen wurden (im Musiklesesaal, dem Raralesesaal und der Handbibliothek), ein viertes ebenfalls einstimmig, sofern es im Kostenrahmen verwirklicht werden kann. Die kinetischen Wandobjekte funktionieren sowohl als abstrakte Gebilde wie auch als Uhren. Das Preisgericht sagte in seiner Beurteilung, dass es Rehberger gelinge, „in den Lesesälen einen optischen Fokus zu erzeugen, der das Lesen auf lebendige Weise begleitet. Formale und farbliche Bezüge zur Op-Art, zur kinetischen Kunst und vergleichbaren Designtendenzen wurden hier geknüpft, um eine Balance zwischen Störung und Harmonie im Verhältnis zum Mobiliar zu erreichen.“

Olaf Metzels Projekt „Noch Fragen?“ ist geplant als eine 6,8 x 5,2 x 3,4 Meter große Skulptur aus verformten, einseitig bedruckten Aluminiumplatten, die im zentralen Lesesaal von der Decke hängen wird. Sie ergibt ein Arrangement, das aussehen wird wie zerknülltes bedrucktes Papier, das frei im großen Saal schwebt. „Diese facettenreiche Skulptur ergänzt und kontrastiert in ihrer Leichtigkeit die strenge Ordnung des Hauptlesesaals“, befand das Preisgericht.

Der vor knapp 100 Jahren errichtete und im Krieg beschädigte Altbau der Staatsbibliothek zu Berlin am Boulevard Unter den Linden wird nach Plänen des Architekten HG Merz generalsaniert und um einen Lesesaal, der den kriegszerstörten ersetzen wird, ergänzt. Im gesamten Gebäude wurden öffentlich zugängliche Bereiche definiert, die für eine künstlerische Intervention geeignet sind. Nach der Gesamtfertigstellung aller Gebäudeteile wird das Haus rund 500 Benutzerarbeitsplätze und über 50 000 Quadratmeter Hauptnutzfläche fassen. Der zentrale Lesesaal soll bis Herbst 2010 errichtet und 2011 der Öffentlichkeit zur Nutzung übergeben werden, die Generalsanierung des gesamten Gebäudes bis 2013 abgeschlossen sein.

Die 15 im Kunst-am-Bau-Wettbewerb eingereichten Arbeiten werden ab 18. Dezember 2009 drei Wochen lang in einer Ausstellung gezeigt. Zu sehen sind auch jene Arbeiten, die im vorhergehenden Wettbewerb eingereicht wurden, der jedoch nur für einen zur Straße hin sichtbaren Bereich ausgelobt war und in dem das Preisgericht keinen der Beiträge zur Realisierung empfahl.

Ausstellung:
Ergebnis des Wettbewerbs „Kunst am Bau“ für das Haus Unter den Linden
18. – 23. Dezember und 28. – 30. Dezember 2009, 4. - 8. Januar 2010
Ausstellungsraum der Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße 33
Öffnungszeiten: 12 – 17 Uhr; sonn- und feiertags geschlossen.
Eintritt frei.

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